Microsoft Hyper-V 2012 im Test

Hyper-V 2012 ist VMware vSphere dicht auf den Fersen

16.05.2013
Von Andrej Radonic

VMM 2012 SP1 erschließt neue Hyper-V-Funktionen

Mit dem unlängst erschienenen Service Pack 1 für den Virtual Machine Manager (VMM) 2012 als Teil von System Center 2012 erschließt Microsoft alle fortgeschrittenen Virtualisierungsfunktionen, die VMM vorher schon im Zusammenspiel mit Hyper-V 2008 R2 lieferte.

Dazu zählt die generell höhere Skalierbarkeit, so dass sich VMs mit mehr vCPUs und vRAM einrichten lassen als bisher. Hinzu kommen die Verwendung des neuen Formats für virtuelle Festplatten (VHDX) oder die Cluster mit bis zu 64 Knoten. Das SP1 aktualisiert zudem die Multiplattform-Unterstützung des VMM, indem es die Verwaltung von vSphere 5.1 und Citrix XenServer 6.0 erlaubt. Mit System Center spielt Microsoft eine wichtige Management-Stärke gegenüber VMware und Citrix aus, denn damit beherrscht der Administrator die zentrale Verwaltung nicht nur der virtuellen, sondern auch der physischen Ressourcen (Hosts und Netzwerk).

Bisher galten die fehlenden Automatisierungsmöglichkeiten von Hyper-V als große Schwäche in puncto Management. Auch hier hat Microsoft nachgebessert: Die existierende Powershell wird seitens Hyper-V nun um gut 160 sogenannte cmdlets ergänzt, die typische Administrationsaufgaben in wenigen Kommandos zusammenfassen und damit über einfache Scripts automatisierbar machen – eine Technik, wie sie schon lange von VMware und Citrix bekannt ist. Beispiel: Das Kommando „New-VM –Name Test“ erzeugt eine neue VM mit Namen „Test“.

Baremetal Hypervisor auch auf dem Windows-Desktop

Eine interessante Neuerung auf dem Desktop ist die Option, Hyper-V nun als Baremetal Hypervisor auf einem Windows 8 PC installieren zu können. Hyper-V ersetzt damit den veralteten VirtualPC-Virtualisierer, der sich auf Windows 8 nicht mehr installieren lässt. Windows 8 Hyper-V basiert auf dem gleichen Code wie sein Gegenstück in Windows Server 2012, bietet aber nicht alle seine Features. So mangelt es ihm am Support für Live Migration oder Hyper-V Replica. Von der Server-Technik hat der Client-Hypervisor jedoch die hohe Skalierbarkeit geerbt, so dass er bei der maximal möglichen Ressourcen-Ausstattung von VMs beispielsweise die VMware Workstation deutlich übertrifft.

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