IBM will Zahl der PC-Partner mehr als verdoppeln

11.07.1997

MüNCHEN: Nur auf einen Sprung schaute IBMs PC-Chef Jürgen Renz am Messe-Donnerstag auf der Systems vorbei.

Klar, daß man im Gespräch sogleich auf neuesten Quartalszahlen über Absatzentwicklung und Marktanteile zu sprechen kam (vgl. hierzu auch die Grafiken auf Seite 50). Insgesamt steht nach Angaben von Renz die IBM mit dem siebten Rang und einem Marktanteil von fünf Prozent im Desktop-Segment nicht da, wo sie seiner Meinung nach hingehört. Aber immerhin haben die Stuttgarter im Vergleich zum Vorjahresquartal einen halben Prozentpunkt gut machen können. Und: Während IBM in Europa im dritten Quartal auf der Stelle tritt, kann Renz auf ein Wachstum in seinem Verantwortungsbereich von 17,4 Prozent verweisen.

Nicht alle Ziele wurden erreicht

Es gibt aber dennoch Bereiche, die noch nicht so laufen wie geplant. So wird Renz seine Ziele im Consumer-Markt wohl nicht erreichen. Statt der Anfang des Jahres kommunizierten 50.000 Consumer-PCs (vergleiche ComputerPartner 5/97, Seite 10) wird die IBM wohl weniger als 30.000 PCs an den Home-User verkaufen können. Ein wesentlicher Grund: Die Verzögerung in der Zusammenarbeit mit Comtech in bezug auf die Fertigung und Vermarktung der Aptiva-E-Serie (vergleiche ComputerPartner 13/97, Seite 42). Interessant in diesem Zusammenhang: Die Rechner sollen jetzt doch nicht auf demselben Preisniveau wie die Noname-PCs liegen, sondern fünf Prozent darüber.

Für die nächste Zeit hat Renz noch einige Pfeile im Köcher. So will er zum Beispiel die Zahl der Vertriebsmitarbeiter im Server-Bereich auf rund 30 Leute verdreifachen. "Wir werden das Thema Server im nächsten Jahr kräftig nach vorne treiben", erklärt der IBM-Manager. Auch bei der Vertriebspartnerstruktur sieht sich Renz zu Anpassungen gezwungen. Die Zahl der von IBM direkt betreuten und belieferten Systempartner (hierzu zählen auch die Distributoren) soll um die Hälfte auf nur noch 25 Partner verkleinert werden.

Im Gegenzug plant Renz eine Aufstockung bei der Zahl der autorisierten IBM-Vertriebs- und IBM-PC-Partner auf 500 Unternehmen. "Wir haben festgestellt, daß 200 Partner zu wenig sind", begründet Renz diese Verdoppelung. (sic)

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