IM: individuelle Konfiguration für alle HP-PC-Systeme

24.01.2002
Nachdem Computer 2000 seine BTO-Fertigung dichtmachte, stand Wettbewerber Ingram Macrotron schon in den Startlöchern. Am 1. Februar beginnen Hewlett-Packard und der Dornacher Broadliner mit einem neuen PC-Assemblierungsprogramm, das individuelle Wünsche - auch die kleinerer Händler - für alle HP-PC-Systeme erfüllen soll.

Der Name des neuen PC-Assemblierungsprogramms von Ingram Macrotron und HP könnte aus einer Agenten-Serie der 70er Jahre stammen. Copas steht aber für "Channel Order Program for Assembled Systems". Ab dem 1. Februar kann der Handel seine individuellen Konfigurationen in Auftrag geben.

Die Kundenaufträge schlagen dann zuerst in Dornach auf - in den ersten drei Monaten noch schriftlich, später dann elektronisch - werden von dort weitergeleitet ins HP-eigene PC-Werk nach Grenoble. Alle Produkte werden vor Auslieferung der Produktkontrolle des Herstellers unterzogen. Derzeit garantiert HP dem Handel eine Auslieferung (nach Eingang der Assemblierungsaufträge) innerhalb von zehn Arbeitstagen.

"Copas wird sämtliche Desktop-PCs von HP umfassen. Auch SMB-Kunden können individuelle Rechner in kleinen Mengen in Auftrag geben", erklärt Robert Beck, Geschäftsführer Broadline Distribution bei Ingram Macrotron. Und versichert: "Wir werden keine zusätz- liche Assemblierungspauschale aufschlagen; sie ist bereits im Gesamtpreis enthalten. Auch Frachtkosten werden dem Händler nicht in Rechnung gestellt."

In Phase 2, wahrscheinlich nach drei Monaten, wenn das System reibungslos funktioniert, soll der Handel bereits Aufträge ab einem Stück in Auftrag geben können und HP garantiert drei Jahre vor-Ort-Service.

In diesem Zusammenhang betont der Broadliner auch "die Einbettung von Copas in unsere Gesamtstrategie", so Gerhard Schulz, Sprecher der Geschäftsführung bei Ingram Macrotron. Konfigurieren Systemhäuser und Fachhandel selbst, müssten sie seit dem 1. Januar zwei Jahre Gewährleistung bieten, was den Kostendruck auf den Wiederverkauf weiter erhöhe, führt Schulz aus. Mit Copas könne der Handel diese Kosten auf den Hersteller verlagern. Daher wäre es sinnvoll für den Fachhandel die PC-Assemblierung künftig auszulagern.

HP hat mit Copas natürlich auch "eine deutliche Absatzsteigerung über die Erschließung neuer Marktsegmente, insbesondere über die Klientel der Assemblierer oder SMB-Kunden sowie die Erweiterung des Supply-Chain im Auge", sagt Bärbel Schmidt, Vertriebsdirektorin Handel in Böblingen. Daher ist es der Managerin wichtig, dass das PC-Assemblierungsprogramm "die Anforderungen aller Partner-Segmente trifft". Außerdem unterstreiche Copas HPs Bekenntnis zum indirekten Vertriebsmodell. Beide Partner rechnen über Copas mit einem Zusatzumsatz zwischen 20 und 30 Millionen Euro.

www.macrotron.de

www.hewlett-packard.de

ComputerPartner-Meinung:

Das Assemblierungsprogramm Copas bringt neben einer sehr engen Kooperation zwischen den Dornachern und HP, da Ingram Macrotron direkt in die Fertigung des Herstellers eingreifen kann, beiden Seiten Vorteile: Nach dem BTO-Ausstieg vom C2 musste HP diesen kompensieren. IM dagegen muss keine eigenen Kapazitäten aufbauen, was sich für die Broadliner auch nicht mehr rechnet, sondern kann auf die HP-Fertigung in Grenoble zurückgreifen. Aber auch der Fachhandel profitiert: Die mittlerweile kostenintensive PC-Assemblierung(plus zwei Jahre Gewährleistung) kann er auslagern - allerdings bisher nur für HP-Rechner. (ch)

Zur Startseite