Infineon verliert in einem Quartal 243 Millionen Euro

27.07.2005
Europas größter Chiphersteller Infineon hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 234 Millionen Euro Verlust gemacht.

Europas größter Chiphersteller Infineon hat das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Ende: 30.September 2005) mit einem Minus vor Steuern und Zinsen (Ebit) in Höhe von 234 Millionen Euro abgeschlossen. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zurück.

Infineon erklärte, dieses Ergebnis sei "hauptsächlich auf das gegenüber dem Vorquartal wesentlich niedrigere Preisniveau im Segment Speicherprodukte und den anhaltenden Preisdruck vor allem bei Sicherheits- und Chipkarten zurückzuführen". Zudem seien Restrukturierungskosten in Höhe von 81 Millionen angefallen, darunter für die geplante Schließung des Werkes in München/Perlach und die Restrukturierung der Kommunikationschip-Sparte.

Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Infineon einen Ebit-Gewinn von zwei Millionen Euro bilanziert; der Umsatz lag bei 1,9 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hatte der Anbieter ein Minus von 117 Millionen Euro angegeben; der Umsatz lag bei 1,6 Milliarden Euro.

Für die vergangenen neun Monate des Geschäftsjahres bilanzierte der Chiphersteller bei 5,03 Milliarden Euro Umsatz ein Minus von 140 Millionen Euro.

Zum Ausblick äußerte sich Konzernchef Wolfgang Ziebart vage. "Wir rechnen mit einem verbesserten Umsatz und Ebit im vierten Quartal."

Mit "Nein" antwortete Ziebart auf die Frage, ob die Speicherchip-Sparte im Herbst an die Börse gebracht werde. Diese Sparte macht 40 Prozent des Infineon-Umsatzes aus. Deren Chef Andreas von Zitzewitz ist gerade wegen einer Schmiergeldaffäre zurückgetreten.

Zu einem Nachfolger für von Zitzewitz kündigte Ziebart an, jener solle in den nächsten zwölf Monaten gefunden werden, vorzugsweise intern. (wl)

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