IT-Gesellschaft im Jahr 2014

02.10.2000

Wie in der ComputerPartner-Sonderausgabe "Visionen" orakeln derzeit viele, was uns die Zukunft der IT-Gesellschaft bringen wird. So auch der "Münchner Kreis".

Der Münchner Kreis, eine internationale Vereinigung von rund 400 Experten zur Entwicklung der Informations-, Kommunikations- und Medientechnik, wird 25. Zu diesem Anlass wagte die Expertenrunde unter der Leitung des Münchener Professors Arnold Picot unlängst einen "Delphi-Studie 2014" genannten Ausblick auf die Entwicklung der IT-Gesellschaft in den nächsten 15 bis 25 Jahren. Der Studie zufolge wird das Zusammenwachsen der verschiedenen Medien unsere Arbeits- und Lebensweise grundlegend verändern. Viele neue Beschäftigungs-Möglichkeiten werden sich auftun, gleichzeitig aber auch ganze Branchen dem Strukturwandel zum Opfer fallen. Darüber hinaus wird sich die Kluft zwischen der konsumorientierten breiten Masse und einer kleinen Informations-Elite immer mehr vertiefen.

Die Leistung der Mikro-Prozessoren wird sich den Auguren des Münchner Kreises zufolge vertausendfachen, und auch die Übertragungs-Kapazitäten der Netze werden enorm wachsen. Das World Wide Web und die Internet-Technologien werden unter der Voraussetzung der einfachen Bedienbarkeit immer mehr dominieren. Im Zeitraum zwischen 2010 und 2014 sollen elektronische Supermärkte ebenso selbstverständlich werden wie die heute real existierenden großen Lebensmittel-Geschäfte, und in vielen Branchen wird der Online-Direktvertrieb den Handel völlig verdrängen. Im Lebensmittel-Handel wird der Anteil der Online-Geschäfte bis 2014 auf 13 Prozent wachsen, bei Büchern, Videos und CDs sogar auf 31 Prozent. Home-Banking wird dagegen die traditionellen Bankfilialen fast völlig vom Erdboden verschwinden lassen.

Die Experten erheben mit ihren Prognosen keineswegs Absolutheitsansprüche, sondern wollen lediglich Denkanstöße geben. So sind sie sich mehrheitlich einig, dass "ein öffentlich-rechtliches Fernsehen entscheidend für den demokratischen Bestand der Gesellschaft bleibt". Weiter geht der Münchner Kreis davon aus, dass 2010 die meisten privaten Haushalte miteinander vernetzt sein werden. Auf einer Fachtagung zum 25. Jahrestag wurde von den Experten aber auch vor einer wachsenden Komplexität der Systeme gewarnt, die wiederum zu einer Zunahme der Fehlerhäufigkeit führen könnte. (kh)

www.muenchner-kreis.de

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