IT-Preise im ComputerPartner-Index

06.10.1999

MÜNCHEN: Die Lager der Distributoren sind gut gefüllt, was die Preise rasch fallen läßt. Die Marktforscher sprechen jedoch von einem gesunden Wachstum der Branche, von gut 20 Prozent plus ist da die Rede.

Ende eines kurzen Monopols

Die eingeschränkte Verfügbarkeit der Funktionen des 3Dfx-Chipsatzes ist zu Ende. Zwar wird der Chipsatz nach wie vor nur auf den Grafikkarten von STB eingesetzt, einer Tochterfirma von 3Dfx, sowie auf einigen OEM-Boards. Creative Labs jedoch wird das Glide-API auf weitere Chipsätze portieren, zumindest soweit, wie die Programmierunterlagen reichen. Damit kann der Spielemarkt auch mit den Marken bedient werden, die in Deutschland gut eingeführt sind - was weniger Überzeugungsarbeit am Kunden bedeutet. Weitere Neuigkeiten im Grafikkartenmarkt betreffen in erster Linie Doppelmonitor-Karten und kombinierte Video-/TV-Karten.

Schwieriges Geschäft mit ISDN

Die passiven ISDN-Controller sind preislich seit einem Monat völlig stabil. Eine schwierige Situation für den Händler, der ausschließlich Hardware und nicht Koppelverträge mit einem ISDN-Anschluß verkauft. Diese Bundles werden derzeit in großem Stil von Discountern angeboten, mit reichlich Sponsoring durch die Deutsche Telekom. Einige dieser Angebote gehen eindeutig in Richtung Dumping, werden die Händler-Einkaufspreise doch deutlich unterschritten - selbst nach Abzug der 250 Mark Prämie der Telekom für einen ISDN-Neuanschluß. Interessanter dürfte es sein, ISDN für USB-Anschlüsse zu verkaufen, die bisher von den Discountern noch vernachlässigt werden.

Scanner für Profis über den IT-Händler

Um satte 11,5 Prozent gesunkene Preise sind bei den DIN-A4-Flachbettscannern gegenüber dem Vormonat zu verzeichnen. Für diese enorme Bewegung sind jedoch nicht die Consumer-Geräte verantwortlich, die nach wie vor auf einem sehr niedrigen Preisniveau angeboten werden. Statt dessen tummeln sich immer mehr Anbieter im Marktsegment der Profigeräte, was deren Preis unter Druck geraten läßt. Dennoch bietet sich dem Fachhandel gerade hier noch eine Chance, da hochqualitative Scanner nur schwer über Versandhändler und Kaufhäuser zu verkaufen sind. Bevor die Preise auch hier fallen, sollte sich der IT-Händler einen Namen in der Grafikbranche machen.

Monitore mit Mehrwert

Traditionelle Röhren-Monitore mausern sich mehr und mehr zu Multifunktionsgeräten. Es gibt wenig, was einen schreibtischfüllenden Bildschirm besser macht als ein TFT-Flachdisplay, wenn man einmal vom Preis absieht. Einige Hersteller gehen nun dazu über, den großen Gehäusekasten auch mit zusätzlichen Funktionen neben der Bilddarstellung zu erweitern. Im Sortiment lassen sich Geräte mit eingebauten PC-Lautsprechern ebenso finden wie solche mit USB-Hub. Was jedoch noch fehlt, ist die eigentlich naheliegende Kombination aus USB-Lautsprechern und einem Hub. Der Preis im 19-Zoll-Bereich ist diesen Monat recht stabil: minus 1,5 Prozent sind zu vermelden.

Farbdrucker für jede Anwendung

Die Entwicklung des durchschnittlichen Händler-Einkaufspreises ist bei den Farbtintenstrahldruckern seit einiger Zeit recht behäbig, was nicht darüber hinwegtäuschen darf, daß gerade im Einsteiger-Bereich zwischen den Herstellern ein heftiges Hauen und Stechen bezüglich der Preise herrscht. Den Verkauf dieser Geräte sollte der Händler nicht mit zu erwartendem Gewinn verbinden, dazu ist der Preisdruck der Discounter zu groß. Statt dessen sollte man sich auf den höherwertigen Bereich der etwas schnelleren Drucker spezialisieren, mit denen noch etwas Geld zu verdienen ist. Zu den Produkten der Marktführer sollte man auch Alternativen anbieten können, um nicht allzu sehr vergleichbar zu sein.

Festplattenkapazitäten ohne Grenzen

Es ist schwierig, mit den üblichen Office-Anwendungen eine Festplatte mit 4,5 Gigabyte Kapazität zu füllen. Lediglich Grafik- oder Videoanwendungen - oder ganze Spielesammlungen - schaffen dies. Dennoch geht die Ära von Laufwerken dieser Größe bald zu Ende, was auch den deutlichen Preisverfall von über sechs Prozent verursacht. Neue Fertigungstechniken erlauben mittlerweile Kapazitäten bis zu 30 Gigabyte mit IDE-Platten, was jedoch noch nur in High-End-Geräten Sinn ergibt. Für den selbstassemblierenden Händler bieten die kleinen Platten jedoch die Gelegenheit, preiswerte Einsteiger-PCs zusammenzustellen.

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