US-Markt

Kabel-TV-Anbieter verlieren an Web-Dienste

29.11.2010

Die Kabelbetreiber selbst entschuldigen die immense Verluste mit der anhaltenden Rezession und der hohen Arbeitslosigkeit in den USA. Viacom-Chef Philippe Dauman, unter anderem Herr über die Kabelnetze Comedy Central und MTV, sieht das viel beschriene "Cord Cutting” (Kappen der Kabel) als weit weniger dramatisch für sein Unternehmen, als vielfach beschrieben. Sobald die Rezession sich lege, werde auch die Zahl der Kunden wieder steigen, teilte er den Investoren im Finanzbericht mit.

Netflix Inc. bezeichnet Dauman denn auch als komplementär und nicht als Ersatz für Kabel-TV. Netflix beansprucht für sich allerdings schon über 16 Millionen Online-Kunden in den USA und Kanada. Gerade erst vor einer Woche hat das Unternehmen ein Monatsangebot von 7,99 Dollar für unbegrenztes Streaming von Filmen und Fernsehen über das Internet vorgestellt.

Hulu, ein Gemeinschaftsunternehmen von The Walt Disney Co, News Corp and NBC Universal Inc, hat kürzlich Hulu Plus ins Rennen geschickt. Es handelt sich dabei ebenfalls um ein Angebot für 7,99 Dollar, das es erlaubt, die jüngsten TV-Episoden online zu swchauen.

Jeff Kagan, ein TV-Analyst, der mit SNL Kagan übrigens nichts zu tun hat, sagt, dass die US-Verbraucher aus Mangel an Alternativen viele Jahren lang teure Kabelgebühren bezahlt haben. Mit den Online-Diensten, Google TV und Apple TV beginne sich das zu ändern.

Allerdings kleben die meisten US-Konsumenten noch immer am klassischen Fernsehen. Der Beratungsfirma Frank N. Magid Associates zufolge haben nur ein Prozent der Consumer ihre TV-Verträge gekündigt, um nur noch über das Web fernzusehen. Lediglich 2,5 Prozent der US-Verbraucher würden nur noch übers Web fernschauen. (kh)

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