Kampf um die Krone im Prozessormarkt bleibt spannend

25.11.1999
MÜNCHEN: Die Vorherrschaft von AMD an der Spitze der Prozessorrangliste ist zu Ende. Das "Athlon"-Hoch war nur von kurzer Dauer, denn nun hat Intel mit der jüngst vorgestellten "Coppermine"-CPU zumindest in puncto Leistung wieder die Führungsposition übernommen. Allerdings kämpft der Marktführer mit heftigen Lieferproblemen.

Mit dem 733-MHz-Pentium-III-Prozessor liefert Chipgigant Intel momentan wieder den leistungsstärksten Prozessor. Der mit 700 MHz getaktete Athlon kann, zumindest bei Büroanwendungen, hier nicht mithalten. Als Reaktion hat Advanced Micro Devices kurzfristig den Preis von 849 auf 699 Dollar gesenkt. Der Preis der 650-MHz-Variante wurde auf 519 Dollar reduziert.

Bei aller Überlegenheit muß Erzrivale Intel jedoch große Schwierigkeiten bei der Produktion seiner neuen Coppermine-Prozessoren mit Taktfrequenzen von 700 und 733 MHz eingestehen. Große Anbieter können mit Hängen und Würgen noch befriedigt werden - die Kleinen schauen aber in die Röhre. Bei AMD dagegen läuft diesmal alles nach Plan. Das Produktionsziel von einer Million Athlon-Prozessoren werde im vierten Quartal erreicht, heißt es aus der kalifornischen Zentrale in Sunnyvale.

PENTIUM III UND CELERON SIND ZUGPFERDE BEI INTEL

Zu den Zugpferden innerhalb des Intel-CPU-Portfolios gehörten im September der Pentium-III-Chip mit 28,7 Prozent Marktanteil in Westeuropa und der Einsteigerprozessor Celeron mit 19,4 Prozent (siehe Grafik). Der durchproduzierte Pentium II nimmt dafür rapide bei den Verkaufszahlen ab. Hier werden lediglich Altbestände und Angebotsware abverkauft. AMD hofft, sich im vierten Quartal ein gehöriges Stück vom Kuchen abschneiden zu können: Im Jahresendgeschäft sollen nach Angaben von AMD 800.000 Prozessoren (allerdings weltweit) verkauft werden.

Für das erste Quartal 2000 stelle AMD-Chef Jerry Sanders Athlon-Prozessoren mit 800 und 900 MHz in Ausssicht. In der zweiten Jahreshälfte soll dann die Gigahertz-Schallmauer durchbrochen werden. Außerdem plant AMD für Ende 2000 einen High-End-Chip (Codename "Mustang") mit integriertem 2-MB-Cache für Multiprozessorsysteme. Man darf auf die Antwort von Intel gespannt sein. (akl)

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