Knowledge-Management-Spezialist Hyperwave erlebt Wachstumsschub

17.04.2003
Trotz allgemeiner Investitionsunlust sieht sich der Münchener Knowledge-ManagementSpezialist Hyperwave klar auf dem Vormarsch. Vorstand Christoph Michel rechnet auch für dieses Jahr mit weiterem Wachstum und mehr Partnern. Denn immer mehrUnternehmen könnten von den Vorteilen integrierter Wissenssysteme überzeugt werden.

Auf der Cebit erklärte Hyperwave-Vorstand Christoph Michel, der Spezialist für Knowledge-Management-Software werde auch in diesem Jahr weiter wachsen. Rund 15 Prozent Zuwachs stehe in den 2003er-Büchern des 1997 gegründeten Softwerkers, und wenn alles nach Plan gehe, würden davon rund 65 Prozent durch Lizenzeinnahmen erzielt.

Zumindest das scheint jetzt schon gelungen zu sein. Denn die Software "E-Knowledge Infrastructure" des in Dornach bei München angesiedelten Unternehmens wird in dem bis jetzt weltweit größten E-Learning-Projekt eingesetzt. Rund 15 Millionen Euro sei das Paket wert, so das Unternehmen.

Für zunächst insgesamt rund 100 Millionen Dollar wird Hewlett-Packard federführend rund 330.000 Schüler und 20.000 Lehrer in Nordirland per Internet zu virtuellen Klassen vernetzten. HP soll für die Infrastruktur des Projekts "Classroom 2000" sorgen, das insgesamt 1.230 Schulen in den kommenden zehn Jahren verbinden werde, so HP. Microsoft soll Exchange beisteuern, das auf E-Learning spezialisierte britische Internetunternehmen Amaze werde für das Design sorgen und Hyperwave für die Integrationssoftware.

Weiteres Wachstum

Doch nicht nur Integrationssoftware, sondern, wie auf der Cebit vorgestellt, die Konferenzsoftware "Econferencing" sowie Lösungen für vertikale Märkte sollen das Geschäft der derzeit mehr als 200 Mitarbeiter zählenden, mit Ven-ture Capital finanzierten Firma voranbringen. Man stelle Mitarbeiter ein, betont Michel, da man mittlerweile eine Kundenbasis - rund 220 Kunden weltweit - geschaffen habe, die so solide sei, dass weiteres Wachstum sozusagen vorprogrammiert sei. "Wir sind auf dem richtigen Weg", findet Michel.

Dass Hyperwave dabei sowohl über Partner als auch mit eigenem Vertrieb Projekte akquiriert, sieht Michel als "konfliktfrei" an. "Wir haben im Projektgeschäft die Erfahrung gemacht, dass Kunden Partner gerne als Integratoren an Bord holen, uns aber trotzdem als Hersteller beiziehen."

Daraus folge, so der Vorstand, dass Hyperwave je nach Projekt zusammen mit Partnern agiere, den Vertrieb der insgesamt elf Produktpakete aber vor allem selber in die Hand nehme. "Unsere Partner - Beratungsfirmen, Integratoren und Softwarehäuser - sind mit dieser Aufteilung zufrieden", versichert Michel, "und wir auch." So könne Hyperwave auch in diesem Jahr von einem "vernünftigen Wachstum" ausgehen. "Es gibt noch genügend Märkte für uns und unsere Partner."

Trotz der gerne als "Investitionszurückhaltung" titulierten generellen Skepsis von Unternehmen in Sachen E-Learning? "Der Vorteil, den unsere Lösungen für Unternehmen bringt, liegt klar auf der Hand", sagt Michel. "Sie sparen Kosten bei der für jedes Unternehmen notwendigen Fortbildung, unsere Software erlaubt, Mitarbeiter gezielt und sogar projektgenau zu unterrichten, und dass integrierte Wissenssysteme zum Unternehmenserfolg beitragen, hat sich längst herumgesprochen."

www.hyperwave.de

ComputerPartner-Meinung

Die Münchener Softwerker haben sich in einem Segment platziert, das allen Analysen zufolge boomen wird. Zwar sind diese Prognosen zum Teil steinalt und vor allem durch dieRealität hierzulande widerlegt, doch dadurch wird prinzipiell der Wert vonE-Learning- und Wissens-Software nicht geschmälert. Nur aufgeschoben. Das aber bringt Hyperwave nicht aus der Ruhe. Zumal einzelne Projekte - vor allem das gerade mit HPangegangene - zeigen, dass es aufwärts geht. (wl)

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