Kommentar: Darum nicht Dell

04.07.2002
Dell kann es nicht lassen: Das Stänkern gegen den IT-Handel. Derzeit erscheinen ganzseitige Anzeigen in der Tagespresse mit der Schlagzeile: "Weltneuheit: Köder ohne Haken." Was der Haken üblicherweise ist, erfährt der Leser im Text: Der hohe Preis, für den der Händler verantwortlich sei.

Dell kann es nicht lassen: Das Stänkern gegen den IT-Handel. Derzeit erscheinen ganzseitige Anzeigen in der Tagespresse mit der Schlagzeile: "Weltneuheit: Köder ohne Haken." Was der Haken üblicherweise ist, erfährt der Leser im Text: Der hohe Preis, für den der Händler verantwortlich sei. Anders dagegen bei Dell. Zitat: "Kein Händler, keine teuren Händlermargen."

Das alles ist eigentlich nicht neu und daher bekannt. Schon immer hat Dell den Handel als Abzocker der Kunden dargestellt, dessen einzige Leistung darin besteht, die Produkte zu verteuern. Dabei wissen die Kunden inzwischen auch, dass am Verkauf der Hardware kein Händler mehr etwas verdient (insofern scheint Dell die Kunden für dümmer zu halten, als sie sind; eigentlich ist dieser Satz von Dell daher sogar eine Beleidigung der Intelligenz der Kunden).

Verwunderlich ist, dass sich eine zunehmende Zahl von Händlern und Systemhäusern nicht zu schade ist, mit einem Unternehmen, das bei jeder Gelegenheit schlecht über sie redet, zusammen zu arbeiten. Eine Form von Masochismus? Oder ein Akt der Verzweiflung? Diejenigen Händler, die eine Liaison mit Dell beginnen, müssen sich fühlen wie Julia Roberts in dem Film "Der Feind in meinem Bett". Die Händler sind Julia Roberts. (Sie kennen den Film nicht? Informationen gibt es hier. (sic)

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