Neue Ergebnisse der GfK Markforschungsstudie "Konsum- und Sparklima", die regelmäßig im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt wird, deuten auf eine leicht gestiegene Stimmung bei den deutschen Verbrauchern hin.
Der prognostizierte Konsumklimaindex für den März, der die Anschaffungsneigung der Konsumenten widerspiegelt, stieg im Vergleich zum Februar um 0,6 Punkte auf 4,8. Somit scheinen die Deutschen derzeit nicht mehr so empfindlich auf negative Wirtschaftsmeldungen zu reagieren, wie es noch im letzten Jahr der Fall war.
Die Studie sagt auch eine gestiegene Absicht für größere Anschaffungen im Vergleich zum Vormonat voraus. Der entsprechende Februarwert ist sogar der beste seit Einführung des Euro zu Beginn des Jahres 2002.
Allerdings sanken die Werte hinsichtlich der Einkommens- und Konjunkturerwartung der Konsumenten. So scheint die im Januar veröffentlichte Rekordzahl von über fünf Millionen registrierten Arbeitslosen die zu erwartende finanzielle Entlastung durch die Steuerreform zu überwiegen. Die Werte liegen aber immer noch deutlich über denen vom Herbst 2004.
Insgesamt entspricht diese Stimmung auch der Erwartung der Wirtschaftsforschungsinstitute, die Anfang des Jahres ihre Prognose für 2005 heruntergeschraubt hatten. Auch der Ifo-Geschäftsklimaindex, der das Vertrauen der Unternehmer zeigt, sank Anfang Februar leicht.
Ein gegensätzlicher Trend von Anschaffungsabsichten und Konjunkturvertrauen ist ein sehr seltenes Phänomen. Dies kann an dem außergewöhnlich zurückhaltenden Konsumverhalten der Deutschen in den letzten Jahren gelegen haben: Die Verbraucher hielten sich solange mit dem Kauf von teureren und langlebigen Produkten zurück (wie etwa Autos oder Möbel), dass dies nun in der nächsten Zeit verstärkt nachgeholt werden muss.
So lässt eine wirklich deutliche Verbesserung des Konsumklimas weiter auf sich warten. Jedoch scheint es 2005 einen leichten Aufschwung gegenüber den mageren Vorjahren zu geben. Dem schließt sich auch die Prognose der GfK an: Ihr zufolge wird der private Konsum im Jahr 2005 um 0,8 Prozent steigen. (aro)