Kunden erkennen gefälschte IT-Produkte nicht

07.09.2005
Bei schätzungsweise jedem zehnten IT-Produkt handelt es sich um eine Fälschung. Sie werden von der Kundschaft aber nur selten als solche erkannt.

Rund zehn Prozent der weltweit verkauften IT-Produkte sind Fälschungen und bescheren der Branche einen jährlichen Umsatzverlust von 100 Milliarden Dollar. Das ergibt eine Einschätzung von KPMG und der Alliance for Gray Market and Counterfeit Abatement (AGMA), die auf Interviews mit Führungskräften der IT- und Elektronikindustrie basiert.

Die Plagiate schädigen der Studio zufolge auch den Wert einer Marke und untergraben so nachhaltig die Glaubwürdigkeit des auf Angebot und Nachfrage basierenden Geschäftsmodells. Bruno Wallraf, Sektorleiter Electronics & Software und Partner bei KPMG: "Das hat zur Folge, dass die Investitionen etwa in Forschung und Entwicklung in den betroffenen Unternehmen nachhaltig zurückgehen - eine gerade für die Technologiebranche gefährliche Entwicklung. Der Umsatz- und Gewinnausfall bedroht die Zukunft der gesamten Branche."

Viele der befragten Endscheider glauben, dass Produktion und Vertrieb gefälschter Produkte auch auf das organisierte Verbrechen zurückzuführen sind.

Das häufigste Alarmsignal für Produktfälschungen sind nach wie vor extrem niedrige Preise. "In der IT-Industrie kommt aber verschärfend hinzu, dass ein Kunde bei einem IT-Produkt, das im Internet für 2.500 Dollar verkauft wird, kaum davon ausgeht, es mit einer Fälschung zu tun zu haben. Die Sensibilität für die Fälschung technologisch hochwertiger Produkte ist bei den Konsumenten kaum vorhanden. Nicht nur die Hersteller haben Nachholbedarf, Warnzeichen zu deuten, auch die Konsumenten müssen geschult werden", so die Analysten. (mf)

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