LCD-Panels werden teurer

04.04.2005
Seit Mitte letzten Jahres sind die Preise für LCD-Panels ins Bodenlose abgerutscht. Doch damit könnte aufgrund von Materialknappheit bald Schluss sein.

Von Klaus Hauptfleisch

2004 sah sich die LCD-Panel-Industrie immensen Überkapazitäten und stark fallenden Preisen gegenüber. Bereits im ersten Quartal 2005 haben einige Hersteller die Preise für 17-Zoll-Panels wegen erneut steigender Nachfrage wieder leicht angehoben. Eine neue Studie von Industriebeobachter iSuppli geht davon aus, dass Material und Komponenten für große LCD-Panels (ab zehn Zoll) in der zweiten Jahreshälfte knapp werden könnten.

Schon im ersten Quartal 2005 war das Angebot an Glassubstraten um 3,72 Prozent im Minusbereich. Im zweiten Quartal soll sich das Negativverhältnis Angebot zu Nachfrage auf 1,54 Prozent abmildern, dann aber wieder stark anschwellen: auf minus 7,81 Prozent im dritten und minus 10,16 im vierten Quartal 2005. Das Angebot von Farbfiltern für Panel-Werke der fünften und sechsten Generation soll im dritten Quartal um sieben, im vierten Quartal um zwölf Prozent hinter der Nachfrage zurückbleiben.

Auch andere Komponenten wie Polarisatoren, antireflektierender TAC-Film (Triacetyl Cellulose) und Hintergrundbeleuchtung werden knapper.

Grund für die Prognose: Laut iSuppli haben die Zulieferer aufgrund des massiven Überangebots im dritten Quartal 2004 ihre Produktion gedrosselt und keinen weiteren Ausbau ihrer Kapazitäten vorgenommen. Zieht die Nachfrage wie derzeit wieder an, brauchten die Lieferanten mindestens ein Quartal, um darauf zu reagieren.

Für Flüssigkristalle (Liquid Crystals, LCs) sind übrigens keine Lieferschwierigkeiten zu befürchten. Das versicherte der Darmstädter Weltmarktführer Merck auf Anfrage von ComputerPartner.

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