LG Display kauft zu

LCD-TV-Boom kratzt an Panel-Kapazitäten

14.03.2008
Der Verkauf von LCD-TVs, darunter auch 52-Zoll-Boliden, entwickelt sich so gut, dass die Panel-Hersteller kaum mit den Produktionskapazitäten nachkommen. LG Display (vorher LG Philips) soll bereits bei Sharp zukaufen…

Der Verkauf von LCD-TVs, darunter auch 52-Zoll-Boliden, entwickelt sich so gut, dass die Panel-Hersteller kaum mit den Produktionskapazitäten nachkommen. LG Display (vorher LG Philips) soll bereits bei Sharp zukaufen.

Die Panel-Industrie hat in den letzten Jahren extrem aufgerüstet und damit sich auch selbst teilweise die Preise kaputt gemacht. 2008, ausgerechnet im Jahr der Fußball-EM und der Olympischen Spiele, kommen die Kapazitäten aber an ihre Grenzen.

Denn die von LG Display, AUO und CMO angekündigten 8G-Werke werden erst 2009 fertig. Sharp war Ende 2006 der erste Hersteller mit einer laufenden 8G-Produktion zur Verarbeitung von 5,3 qm großen Muttergläsern. Im August ist das Samsung-Sony-Gespann S-LCD nachgezogen und verarbeitet 5,5 qm große Muttergläser (Glassubstrate).

Sharp baut schon an einem 10G-Werk für fast 8,7 qm große Muttergläser und wird nach dem unlängst angekündigten Joint-Venture mit Sony voraussichtlich wie geplant ab dem ersten Quartal 2010 die Produktion aufnehmen.

Ungewöhnlich früh sind die Top 5, die rund 60 Prozent des LCD-TV-Panel-Markts beherrschen, dieses Jahr aus dem Winterloch gekommen, zumal die chinesischen TV-Hersteller mit Blick auf die Olympischen Sommerspiele in ihrem Land schon im Februar begonnen haben, ihre Lager zu füllen. Denn als der Markt im zweiten Quartal 2007 ebenso atypisch früh ansprang, sind sie oft leer ausgegangen.

Auch andere Hersteller beginnen schon zu horten oder vorzeitig Order zu platzieren.

Da LG Display eben noch keine laufende 8G-Produkion hat, muss das Unternehmen 52-Zöller bei Samsung und - wie in Taiwan verlautet – nun auch bei Sharp zukaufen. Ebenso auch 32-Zoll-Panels, da die aus der eigenen Produktion zumeist an die Mutter LG Electronics und andere Kunden gehen.

Marktforscher DisplaySearch zufolge haben Samsung und Sony 2007 etwa 13,3 und 9,5 Millionen LCD-TV-Panels verkauft, ein Plus von 113 respektive 78 Prozent. Sharp kam auf 8 Millionen TV-Panels und ein Plus von 53 Prozent gegenüber 2006.

Der größte TV-Panel-Hersteller der letzten acht Monate ist AUO (AU Optronics) aus Taiwan mit einem Weltmarktanteil von 23,1 Prozent im Januar 2008. An zweiter Stelle folgte LG Display (18,8%), an dritter Samsung Electronics (18,6%). Der zweitgrößte taiwanesische Hersteller Chi Mei (CMO) auf Platz vier kam im Januar 2008 auf einen Weltmarktanteil von 17,7 Prozent, Sharp auf Platz fünf sicherte sich 13,4 Prozent vom großen Kuchen.

Insgesamt wurden im Januar 2008 rund 8,44 Millionen LCD-TV-Panels verkauft. Das sind 74 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bei Monitor-Panels war Samsung mit 17 Prozent vorn, AUO holte sich 15,7 Prozent, LG 15,5 Prozent und CMO, vor einem Jahr noch auf Platz zwei, 14,2 Prozent.

Bei Notebook-Panels kam Samsung im Januar 2008 auf 30,3 Prozent Marktanteil, LG Display auf 29,1 Prozent und AUO auf 22,9 Prozent. Zusammen bestritten die Top 3 rund 82 Prozent des weltweiten Notebook-Panel-Marktes. (kh)

Zur Startseite