Lizenzierung mit Kaufverpflichtung

20.09.2001
Sicherheitsspezialist Symantec hat einige seiner Produkte dem englischen Unternehmen Pass-Go zur Lizenzierung überlassen. Läuft alles nach Plan, wird Pass-Go die Produkte irgendwann für 19 Millionen Dollar kaufen.

Mit der Übernahme von Axent hat Symantec unter anderem auch eine von Axents Akquisitionen mit ins Boot genommen - Pass-Go, eine Web-Access-Überwachungslösung. Nun wird wieder ausgegliedert. Das Ganze nennt sich Mitarbeiter-Buyout-Vereinbarung und hat zur Folge, dass die ursprüngliche Führungscrew nach eine Migrationszeit zum November wieder ein eigenständiges Unternehmen leiten wird. Zu den Produkten, die Pass-Go in Zukunft eigenständig vertreiben wird, gehören Defender, Webthority, Privileg Manager for Unix (UPM), Resource Manager for Unix (URM) und Pass-Go selbst.

Das Unternehmen wird seinen Sitz in Horton, Großbritannien, haben - in den bisherigen Symantec-Büros. Die Ratinger werden das neue Management 60 Tage lang unterstützen und gemeinsam einen Migrationsplan erarbeiten. Danach entrichtet Pass-Go an Symantec Lizenzgebühren für jedes verkaufte Produkt. Der Vertrag läuft unbefristet, hat aber zum Ziel, dass Pass-Go die Produkte mittelfristig kauft. Der Gegenwert der Vereinbarung ist mit 19 Millionen Dollar festgelegt.

Symantecs Kernkompetenz bleibt Internet-Sicherheit

Für Symantec macht dieser Schritt Sinn. "Durch die Vergabe unserer Web-Access-Überwachungslösungen und -dienste an Pass-Go kann Symantec sich voll und ganz auf seine Kernkompetenzen und -produkte im Bereich Internetsicherheit konzentrieren", begründet CEO John Thompson.

Die Partner sind laut Symantec durch diesen Switch lediglich sekundär beeinträchtigt. "Es gibt nur wenige Partner, die diese Produkte überhaupt angefasst haben. Sie sind sehr aufwendig und wurden schon immer hauptsächlich direkt vertrieben", erklärt Rainer Monschein, Partner-Account-Manager bei Symantec. "Natürlich werden wir im Rahmen des Migrationsplans auch unsere Partner darüber informieren, was sich alles ändern wird", fügt er hinzu. Auch Pass-Go wird wohl seine neu lizenzierten Produkte in der ersten Zeit hauptsächlich direkt vertreiben wollen. Bislang hat Pass-Go-CEO John Rainford auf jeden Fall noch keine deutsche Niederlassung geplant.

www.passgo.com

www.symantec.de

ComputerPartner-Meinung:

Es macht Sinn, dass Symantec sich hartnäckig seine Kernkompetenzen bewahrt. Und was kann besseres passieren, als wenn frühere Mitarbeiter sich ihr "Baby" zurück-lizenzieren. Das Engagement der neuen Crew stimmt hier auf jeden Fall. Jetzt muss Symantec nur noch ein bisschen Nachhilfe in Sachen Vertrieb geben, denn ganz ohne Büro und Partner wird sich Pass-Go ein reichlich schwer tun, in Deutschland Kunden zu finden. (gn)

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