Lösung statt Nische: "Wir werden sicher nicht klein beigeben"

25.10.2001
Seit März 2001 sind sie rechtlich unter dem Dach der CPG International vereint. Auf der Systems 2001 absolvierten Genicom und Compuprint nun auch ihren ersten gemeinsamen Messeauftritt.

Totgesagte leben länger: Als der finanziell angeschlagene Druckerhersteller Genicom im März 2001 von der ita-lienischen Mekflin-Gruppe übernommen und mit Compuprint in ein Unternehmen verschmolzen wurde, ließen die Spötter nicht lange auf sich warten.

Keine leichte Zeit, wie sich Compuprint Business-Manager Markus Geier erinnert: "Da trafen ein amerikanisches und ein italienisches Unternehmen aufeinander. Da gab es den einen oder anderen, der sich fragte: Italiener - können die auch was anderes als Eis herstellen?"

Sie können. Die "menschliche Integration" sei vollzogen, auch finanziell sei man längst auf der sicheren Seite, sagt Henry Tröger, Geschäftsführer der deutschen CPG International mit Sitz in Langen und Halbergmoos bei München. "Wir arbeiten profitabel. Selbst wenn wir unser Ziel nicht erreichen sollten, sind wir noch in den schwarzen Zahlen."

Für 2001 hatte CPG International insgesamt einen Umsatz von 105 Millionen Euro anvisiert, in Deutschland waren bescheidene 25 Millionen Mark geplant. "Wir haben zwar noch das kritische vierte Quartal vor uns, doch bis jetzt liegen wir nicht schlecht. Etwa 90 Prozent unserer Zielsetzung haben wir bereits erreicht", so Tröger.

Große Erfolge in der Schweiz

Dennoch habe die Konjunkturschwäche auch CPG in Deutschland zu spüren bekommen: "Umsatzeinbrüche hatten wir zum Glück nicht. Aber es war auffällig, wie viele Kunden ihre Projekte bis zum Gehtnichtmehr hinausgezögert haben". Große Erfolge könne man hingegen in der Schweiz, die ebenfalls zu Trögers Verantwortlichkeit gehört, vorweisen: "Bei Flachbettscannern sind wir Marktführer, 80 Prozent sämtlicher Schweizer Banken setzen auf unsere Geräte."

Schon lange sieht sich der Hersteller nicht mehr als Matrix-Spezialist und Nischenanbieter, sagt Tröger: "Wir bieten den Kunden ganzheitliche Lösungen an. Wir haben alles im Portfolio - außer Tinte." Markus Geier bekräftigt: "Da wollen wir auch in Zukunft nicht rein." CPG will vor allem größer werden: "Prinzipiell wollen wir unser Standing im Markt noch weiter ausbauen". Man setzt auf die altbewährte Strategie: "Wir vertreiben nur über Partner, wir bleiben loyal", so Geier. Die sind im Druckermarkt das wichtigste Kapital, sagt auch Tröger: "Es herrscht schon ein gewisser Verdrängungswettbewerb. Wir werden aber sicher nicht klein beigeben."

www.genicom.de

ComputerPartner-Meinung:

Der große Vorreiter wird CPG International im Druckermarkt sicher nicht werden - trotz des finanzstarken Mutterhauses im Rücken. Dennoch dürften Partner - und vor allem die Mitarbeiter - recht zufrieden mit dem Unternehmen sein: Entlassungen und Strategiewechsel sind nicht in Sicht. (mf)

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