Manager im Dialog

25.06.1998

Klaus Blaschke (44) ist seit April dieses Jahres Geschäftsführer der Netscape Communications GmbH. Nach Stationen unter anderem bei Norsk Data und Symbolics wechselte der gebürtige Frankfurter 1991 zur Informix nach Ismaning. Mitte letzten Jahres schied er im Zuge der Umstrukturierungen im Range eines Vice President Zentral- und Osteuropa aus dem Unternehmen aus.

1. Was wollten Sie als Kind später einmal werden?

Mein Ziel war es schon immer, Geld zu verdienen und in einem Unternehmen eine zentrale Führungsposition einzunehmen.

2. Wenn Sie heute nicht Manager wären, mit welcher Tätigkeit würden Sie dann am liebsten Ihr Brot verdienen?

Ich denke, ich wäre immer Manager geworden. Wenn nicht in der High-Tech-Industrie, dann vorzugsweise in der Modebranche.

3. Was war Ihr bisher grösster Erfolg?

Beruflich war es das Vertrauen von zwei großen Unternehmen, was zu 100-Millionen-Mark-Aufträgen führte. Privat sind meine Kinder der größte Erfolg.

4. Ihr grösster Flop?

Die Erfahrung, daß ein Unternehmenskunde in letzter Sekunde vor dem Vertragsabschluß abgesprungen ist, obwohl er sich zuvor persönlich dazu committed hatte.

5. Ohne was kommt ein Manager nicht aus?

Die wichtigste Fähigkeit ist, Vertrauen in seine Mitarbeiter zu haben. Darüber hinaus der motivierende und konstruktive Umgang mit den Kollegen, Teamwork und die Fähigkeit zu delegieren. Eine charismatische Persönlichkeit, die Visionen kommunizieren kann, ist sicherlich auch entscheidend für einen progressiven Führungsstil.

6. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?

Ich bin mit meinen Gaben alles in allem ganz zufrieden.

7. Was machen Sie abends, bevor Sie das Licht ausmachen?

Ich freue mich auf den nächsten Tag.

8. Vor was haben Sie Angst?

Angst beziehungsweise eine starke Abneigung habe ich gegen jede Art von Fanatismus sowie jeder Ausprägung von Gewalt und Intoleranz.

9. Wann sind Sie so richtig mit sich und der Welt zufrieden?

Immer dann, wenn ich eine Herausforderung oder einen Wettstreit erfolgreich bestehe.

10. Wozu können Sie nicht "nein"

sagen?

Zu meinem Hund. Der bekommt doch häufiger ein "Goody", als ihm vielleicht gut täte.

11. Was können Sie überhaupt nicht leiden?

Borniertheit, Intoleranz und Schwätzer. Auch mag ich nicht, wenn Menschen nur jammern, ohne tatsächlich etwas an den Ursachen oder der Situation an sich zu verändern.

12. Bei welcher Gelegenheit können Sie leidenschaftlich werden?

Beim Sport und im Wettkampf.

13. Was würden Sie als erstes tun, wenn Sie Kanzler von Deutschland wären?

Daran habe ich noch nie gedacht.

14. Mit wem möchten Sie gerne mal einen Abend verbringen?

Mal wieder mit Helmut Schmidt.

15. Welches Lebensmotto haben Sie?

Stelle dich jedem Tag und der möglichen Veränderung.

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