Medion geht in die Distribution

26.03.2007
Vom Aktionsgeschäft über Aldi und Co. hin zur Zusammenarbeit mit Fachhandel und Retail: Medion startet mit Navigationsgeräten, weitere Produktbereiche sollen folgen. ChannelPartner sprach mit Oliver Söllner, Vertriebs- und Produktmarketing-Chef bei Medion.

Von Beate Wöhe

Erstmalig war Medion auf der CeBIT mit einem für das Publikum offenen Stand vertreten. Im Vergleich zur Medion-Festung aus früheren Jahren reihte sich der Hersteller in der Halle 11 unauffällig in das Messegeschehen ein. Gezeigt wurden dort die Navigationsgeräte der Reihe "Medion GoPAL". In diesem Segment rangiert der Hersteller im zentraleuropäischen Markt nach eigenen Angaben bereits auf Platz zwei hinter TomTom. Und dieser Produktbereich soll auch für den Einstieg in neue Vertriebskanäle sorgen. "Rein über Aldi und Tchibo kann ein Hersteller am Marktwachstum nicht länger teilnehmen", sagte Oliver Söllner, Head of Sales & Product Marketing bei Medion, im Gespräch mit ChannelPartner.

Jedem Kanal sein eigenes Produkt

2006 hat Medion seine Kundenstruktur durchleuchtet und das Produktangebot deutlich reduziert. Außerdem wurde an einem einheitlichen und ansprechenderen Design gearbeitet. Nach diesen Aufräum- und Aufbauarbeiten soll nun der Ausbau der Vertriebswege folgen. So sollen Medion-Produkte künftig auch über UE-Kooperationen, E-Tailer und über die Distribution vertrieben werden.

Seit rund sechs Monaten sind Medion-Navigationsgeräte bereits über die Distribution erhältlich. In Deutschland arbeiten bisher Komsa und NT-Plus mit Medion zusammen. Die Geräte in der Distribution sind allerdings nicht die gleichen, die für Aldi-Aktionen vorgesehen sind. Darauf legt Söllner großen Wert: "Wir werden unsere Produkte in den verschiedenen Vertriebskanälen in Ausstattung und Preis klar voneinander abgrenzen."

Auch die Produktbezeichnungen sollen sich in den einzelnen Kanälen unterscheiden. Geplant ist laut Söllner außerdem, dass neue Geräte nicht zuerst über Aldi abverkauft werden, sondern zunächst in den Regalen der Fachhändler stehen. Um diese neue Marschrichtung darstellen zu können, ist auch das Produktmanagement bei Medion dreigeteilt. Zusätzlich werden drei bis vier neue Mitarbeiter eingestellt, die die neuen Vertriebspartner betreuen sollen.

Ab Mai 2006 will Medion in den Retail-Märkten und im Fachhandel durchstarten. Ein Fulfillment-Angebot, POS-Material und Demogeräte sollen die Händler unterstützen. Liegen die Medion-Geräte erstmal im Regal, bleibt noch die Frage nach der Marge. Auch hier hört sich die Aussage von Söllner durchaus interessant an. So liefert der Hersteller laut Söllners Aussage die Navigationsgeräte bei Preispunkten von 299 oder 399 Euro mit einer zweistelligen Marge in die Distribution. Denn als Billiganbieter will sich Medion nicht im Fachhandel platzieren. "Wie gewinne ich die Supply-Chain-Schlacht gegen im Markt bereits erfolgreiche Hersteller wie Acer - das kann nicht unser Ziel sein" sagt Söllner.

Weitere Produkte sollen folgen

Sollten die Navi-Geräte in den neuen Absatzkanälen Fuß fassen, sollen ab 2007 weitere Produktbereiche folgen. Die Rede ist von Notebooks, PCs, LCD-TV und Bildschirmen. "Unsere Stärken in der Zusammenarbeit sind technisch einwandfreie und innovative Produkte, das Design und unser Service", macht Söllner das Medion-Angebot schmackhaft. Allerdings erkennt er auch das, wie er sagt, "Leck" in der Geschichte. Dies sei in gewisser Hinsicht der Brand. Aber auch daran will der Hersteller noch weiter arbeiten.

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