Canalys Channels Forum

Michael Dell bekennt sich zum Channel

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Das Canalys Channels Forum kann wieder mit hochkarätigen Gästen aufwarten, darunter Michael Dell. In einer Q&A-Session gibt der Konzernchef Auskunft über seine Channel-Pläne.

Nachdem der Direktvermarkter Dell sich 2008 dem Channel geöffnet hat, ist viel geschehen. Mittlerweile erwirtschaftet das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 50 Prozent seines Umsatzes im indirekten Vertrieb. Und der Anteil soll weiter steigen.

Michael Dell (rechts) stellt sich auf dem Canalys Channels Forum in Barcelona den Fragen der Systemhausvertreter, moderiert von Canalys-CEO Steve Brazier.
Michael Dell (rechts) stellt sich auf dem Canalys Channels Forum in Barcelona den Fragen der Systemhausvertreter, moderiert von Canalys-CEO Steve Brazier.

Auf dem Canalys Channels Forum in Barcelona hat sich Konzernchef Michael Dell den Fragen von Systemhausvertretern aus ganz Europa gestellt. Auf die Frage aus dem Auditorium, ob er mehr den direkten oder eher den indirekten Vertrieb bevorziehe, kommt von Dell wie aus der Pistole geschossen ein klares "indirekt". Dies kommt natürlich beim Reseller-Publikum gut an.

Laut Dell ist ein weiterer Ausbau des indirekten Geschäfts geplant, auf genaue Zahlen will sich der Konzernlenker aber nicht festlegen. "Es gibt kein Limit für den Channel-Vertrieb", erklärt er. Man könne große Wachstumsraten verzeichnen. "Der Channel spielt eine immer größere und wichtigere Rolle", betont Dell.

Anfragen von "ganz großen Unternehmen"

Dell sieht die 2013 erfolgte Reprivatisierung durch ihn und den Finanzinvestor Silver Lake als Erfolgsmodell. Nun sei man nicht mehr abhängig vom quartalsgetriebenen Geschäft einer Aktiengesellschaft. "Es gab viele Anfragen von CEOs über meine Erfahrungen", plaudert er aus dem Nähkästchen. Darunter seien "mehr als zehn" von ganz großen Unternehmen gewesen.

Der Dell-Chef strotzt vor Selbstbewusstsein und lässt auf der Canalys-Bühne die Muskeln spielen. Er zählt auf, in welchen Märkten er sich als Nummer eins sieht, darunter Storage und PCs. Auch im Cloud-Geschäft sieht er sein Unternehmen weit vorne. Das liege am hohen Invest in Forschung und Entwicklung. "Das ist viel mehr als bei vielen Mitbewerbern", meint er.

Durch die Übernahme von EMC vereint Dell nun die drei großen Player Dell, EMC und VMware unter einem Dach. Darin sieht er auch einen Vorteil für die Kunden. "Wenn man sich teilt und meint, man könne dadurch die Kunden besser bedienen. Liegt falsch", sagt Michael Dell mit einem eindeutig Richtung HP und HPE gerichteten Seitenhieb.

HP-Chef Dion Weisler, der nach Dell die Fragen der Reseller beantwortet, kontert souverän. Schließlich mache man nicht wie "andere" nur 50 Prozent des Geschäfts über den Channel, sondern "fast 100".

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