Die wirtschaftliche Entwicklung ist eigentlich super in Deutschland. Karstadt geht es seit zehn Jahren schlecht, weil man es nicht verstanden hat, die Zielgruppe zu verjüngen. Die viel beschriene Konsumunlust hat viel mit dem Einkaufserlebnis zu tun, und das ist in vielen Fällen echt bitter.
Benq hat sich vorgenommen, im nächsten Jahr sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich durch Fokus-Teams stärker zu wachsen. Doch doppelt so stark zu wachsen wie 2004 wird aber auf dem hohen Niveau schwierig werden.
LCD-TV birgt mit Blick auf erwartete weitere Preissenkungen ein großes Wachstumspotenzial. Viel diskutiert werden Media Center oder Wohnzimmerrechner, aber ob es unbedingt ein proprietäres Gerät sein muss, ist die Frage. Auch ein Joybook kann Media Center werden. Der Notebook-Markt bedarf von unserer Seite noch mehr Aufmerksamkeit. Für das Business-Segment werden wir eventuell einen neuen Namen etablieren. Denn der Name Joybook ist zu sehr Consumer- und Fun-behaftet. Ziel bei Beamern ist, Nummer eins zu werden. Dabei wollen wir auch stärker am Consumer-Fachhandel arbeiten.
In OEM und Eigenmarke, beides Stärken von Benq, sehe ich keinen Widerspruch. Es ist eine Win-Win-Situation für alle. Und es gibt nun einmal einen Volumenzwang in der Industrie. Was nützt es, wenn man coole, hochpreisige Produkte hat, die aber keiner bezahlen will und man am Ende in Schönheit stirbt? Andererseits ist jedoch erkennbar, dass die Geiz-ist-geil-Mentalität vorbei ist. Die Leute haben gelernt, dass billig nicht gleich preiswert ist. Was heute zählt, ist Qualität zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Obwohl einer der größten Handyproduzenten der Welt, zögern wir noch, mit Smartphones auf den deutschen Markt zu gehen. Dagegen spricht, dass es hier keinen Stand-alone-Markt für Handys gibt.
Wir wollen mit unseren Produkten niemanden angreifen. Wir wollen mit Unterhaltungselektronik Lifestyle-Brand und eine hippe Marke werden, positive Emotionen auslösen. Die Faszination neuer Marken sollte man nicht unterschätzen.