Cloud statt Channel

Microsoft setzt nur noch auf Direktvertrieb



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.
Microsoft wird ab sofort alle Produkte nur noch direkt vertreiben. Allen 300.000 Partnern weltweit wurden mit Wirkung zum 01. April 2011 die Verträge gekündigt.

Mit Wirkung zum 01. April 2011 hat Microsoft allen 300.000 Partnern weltweit gekündigt. Man werde in Zukunft nur noch direkt über die Cloud vertreiben. "Das indirekte Vertriebsmodell hat keine Zukunft. Boxenschubser sind so was von out", sagte dazu der neu ernannte Chief Direct Sales Evangelist Michael Dell. Dell hatte zuvor erfolglos versucht, bei einem Direktversender, der nicht genannt werden will, einen Channel aufzubauen.

"Cloud Computing eröffnet große Potenziale für technologische Entwicklungen und den Aufbau neuer Geschäftsmodelle", ergänzt Ralph Haupter, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. Cloud Computing sei ohne Zweifel das für die nächsten Jahre entscheidende Innovationsfeld im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien.

In einer Umfrage im Rahmen der Studienreihe "LIFE" gaben laut Microsoft 81 Prozent der deutschen Manager an, dass eine zunehmende Etablierung der Cloud am Markt zu erwarten sei. Über die Hälfte rechnet sogar damit, dass die Cloud der dominierende Ort sein wird, von dem IT-Dienste zukünftig abgerufen werden.

Vor allem kleine und mittelständische IT-Unternehmen könnten durch innovative Dienstleistungen und Applikationen vom Cloud-Markt profitieren und neue Geschäftsfelder generieren, so Microsoft weiter. "Der Channel stört da nur", sagt Dell. (haf)

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