Office Displays

Mit Monitoren Geld verdienen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Anschlussvielfalt gefragt

Ergonomie und Produktdesign gehen dabei Hand in Hand. Wir stellen fest, dass unsere Kunden neben der Bildqualität auch größten Wert auf Aussehen und Ergonomie legen", bestätigt Holger Ginditzki, Sales Manager Office bei Eizo. Als besondere Designmerkmale führt er extrem schmale Rahmen und bei der neuen FlexScan-Reihe verwirklicht, eine komplett plane Front wie bei Smartphones oder Tablets an.

''Kunden legen neben der Bildqualität auch größten Wert auf Aussehen und Ergonomie'', Holger Ginditzki, Sales Manager Office bei Eizo
''Kunden legen neben der Bildqualität auch größten Wert auf Aussehen und Ergonomie'', Holger Ginditzki, Sales Manager Office bei Eizo
Foto: Eizo

Mittlerweile existiert auch eine Fülle von unterschiedlichen Schnittstellen zum Anschluss der Displays. "Faktoren wie die Anschlussvielfalt und Ergonomie des Monitors werden für den Einsatz im Büro wichtig", meint BenQ-Manager Thomas Müller. "Die Anforderungen an Connectivity nehmen zu", bestätigt Acer-Produktspezialist Sasse. So bräuchten beispielsweise Anwender die an Online-Trainings oder Webkonferenzen teilnehmen Audio-Funktionalität. Hier könne Display Port eine Lösung sein, weil neben dem Bild auch der Ton in einem Kabel übertragen wird. MMD-Manager Hardge sieht durch immer mehr Open-Office-Arbeitsplätze auch USB-Docking-Monitore im Kommen: "Wenn Mitarbeiter nicht ständig am selben Platz sitzen, ist das eine sehr flexible Möglichkeit, das Notebook schnell mit einem größeren Monitor, dem Netzwerk und Peripheriegeräten zu verbinden", weiß Hardge.

''An jedem stationären Arbeitsplatz befindet sich ein Monitor'', Martin Sasse, Senior Product Manager bei Acer
''An jedem stationären Arbeitsplatz befindet sich ein Monitor'', Martin Sasse, Senior Product Manager bei Acer
Foto: Acer

Spezialisten sind im Vorteil

Bei diesen Anforderungen sehen sich die klassischen Monitorhersteller gegenüber den großen PC-Herstellern im Vorteil. Diese bieten im Office-Geschäft gerne den PC mit den entsprechenden Peripheriegeräten als Gesamtlösung an und haben sich daher im Volume-Segment einen beträchtlichen Marktanteil gesichert. "Meiner Meinung nach werden sich die Hersteller durchsetzen, die sich als Monitorspezialisten einen Namen gemacht haben und die damit die Experten für eigene Lösungen sind", ist sich Michael Vorberger von LG sicher. Joachim Fischer von NEC rechnet zwar mit "steigendem Druck" im Volume-Segment. Es gebe aber großen Bedarf an Displays für spezielle Einsatzzwecke, etwa in den Bereichen CAD/CAM/CAE oder auch im Gesundheitswesen. "Dabei sind Spezialisten mit tief greifender Expertise nach wie vor im Vorteil", glaubt er. Viewsonic-Countrymanager Lunck sieht Vorteile auf Seiten der Display-Spezialisten, da diese sich auf eine Aufgabe fokussieren können. "Wir sehen, dass sich die Big Player auf viele Aufgaben gleichzeitig konzentrieren müssen", erklärt er.

''Entscheidende Mehrwerte bieten, aber dennoch den kritischen Preispunkt treffen'', Sebastian in het Panhuis, Country Product Manager LCD/Projector bei Asus
''Entscheidende Mehrwerte bieten, aber dennoch den kritischen Preispunkt treffen'', Sebastian in het Panhuis, Country Product Manager LCD/Projector bei Asus
Foto: Asus

Auch Martin Sasse sieht die PC-Hersteller nicht unbedingt im Vorteil, obwohl Acer auch gut im PC-Geschäft mitmischt: "Tatsache ist, dass sich im deutschen Markt reine Monitor-Brands gut etabliert haben", meint er. Allerdings sei der Markt stark umkämpft. "Die Top sechs der Hersteller teilen sich etwa 60 Prozent des Markts. Drei verkaufen PCs, drei sind vor allem Monitorhersteller", beschreibt Sasse die Marktsituation.

Dabei wollen die Spezialisten den PC-Herstellern aber nicht komplett das Volume-Segment überlassen: "Aktuell erweitern wir den klassischen 'Brot-und-Butter'-Bereich um weitere Value-Modelle, die die entscheidenden Mehrwerte bieten, aber dennoch den kritischen Preispunkt treffen", erläutert Sebastian in het Panhuis, Country Product Manager LCD/Projector bei Asus. "Auch wenn der Marktanteil von technologisch fortgeschrittenen Monitoren kontinuierlich zunimmt, sollte das Geschäft mit herkömmlichen Modellen nicht abgeschrieben werden, da es immer noch substanziell ist", warnt Samsung-Mitarbeiter Groß.

''Curved Displays im Büro sind zum Trend geworden'', Roland Lunck, Countrymanager DACH bei ViewSonic
''Curved Displays im Büro sind zum Trend geworden'', Roland Lunck, Countrymanager DACH bei ViewSonic
Foto: Viewsonic

Keine Gefahr durch Notebooks

In einem Punkt sind sich die Monitorspezialisten einig: Der verstärkte Einsatz von mobilen Geräten wie Notebooks und Tablets hat sich im B2B-Segment nicht negativ auf den Display-Absatz ausgewirkt. "Klar, der B2C-Markt ist aufgrund von Notebooks und Tablets etwas rückläufig, im B2B wird aber weiter klassisch mit stationären PCs gearbeitet", bestätigt Sebastian in het Panhuis. "An jedem stationären Arbeitsplatz befindet sich ein Monitor, egal ob der Mitarbeiter ein Notebook oder einen Desktop-PC einsetzt", weiß auch Martin Sasse von Acer.

Lutz Hardge von MMD sieht darin hauptsächlich ergonomische Gründe: "Business-Kunden wissen, dass allein mit einem Notebook-Display kein ergonomisches Arbeiten möglich ist", erklärt er. Mit größeren Displays seien die Anwender produktiver. "Bereits eine Excel-Tabelle lässt sich auf einem größeren Bildschirm viel einfacher bearbeiten als auf einem Notebook", stimmt BenQ-General-Manager Müller zu. "Längeres Arbeiten am 16-Zoll-Displayx - das will niemand", bringt es Viewsonic-Manager Lunck auf den Punkt. Die Praxis zeige, dass im Unternehmensumfeld Docking-Stations mit angeschlossenem Display immer noch die erste Wahl seien.

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