Mit REV wieder an die Spitze

26.06.2004
Iomega meldet sich zurück. Nach dem Flop mit "Click" bringt der Speicherspezialist mit "REV" ein neues, ausgereiftes Produkt auf den Markt, das an der Erfolg der früheren Speichergenerationen anknüpfen könnte. Von ComputerPartner-Redakteur Hans-Jürgen Humbert

Mit der Einführung des Wechselplatten-Laufwerks "REV" will Iomega sich im mobilen Storage-Markt nicht nur zurückmelden, sondern wieder eine Spitzenposition erreichen. Doch auch die Verantwortlichen von Iomega waren nach dem Flop mit "Click", einem 20-MB-Speicher in der Größe einer Ein-Euro-Münze, zunächst skeptisch. Ulrike Tegtmeier, Europa-Chefin von Iomega, gibt zu, mit moderaten Erwartungen an die Produkteinführung des neuen Wechselplattenlaufwerks gegangen zu sein.

"Wir sind aber sehr positiv überrascht worden", sagt sie. "Seit rund sieben Wochen wird das neue Produkt ausgeliefert und zeigt einen stabilen Trend nach oben", freut sich Tegtmeier. Nicht nur die Abverkaufszahlen der Laufwerke steigen, sondern auch die Zahl der verkauften Medien. Rund vier Medien pro Laufwerk legen sich die Kunden zu. "Manche kaufen nur zwei, andere wiederum zwölf Medien", erzählt Tegtmeier.

Als Zielgruppe für das REV-Laufwerk sieht Iomega hauptsächlich vertikale Märkte. "Zu den Käufern gehören viele Überwachungsfirmen, Unternehmen im medizinischen Segment sowie der DTP-Bereich", sagt Tegtmeier. Nach ihrer Ansicht findet aber keine Wettbewerbsverdrängung statt. "Wer früher auf die Bandtechnologie gesetzt hat, wird heute nicht gleich auf Wechselfestplatten umsteigen", ist sie sich sicher. Aber kleinere Unternehmen mit nicht so großem Datenaufkommen könnten die REV-Technologie zur Archivierung nutzen, glaubt Tegtmeier.

Zurzeit verdient Iomega sein Geld immer noch mit dem Verkauf von Zip-Laufwerken und -Medien. "Im vergangenen Jahr konnten wir weltweit rund eine Million Laufwerke und etwa fünf Millionen Zip-Medien absetzen", erzählt Tegtmeier stolz.

Die Zukunft von REV

Als Nächstes plant Iomega, die REV-Laufwerke stärker ins B2B-Geschäft einzubringen. Im September soll ein Autoloader die Kapazität der Laufwerke vervielfältigen. Dann ist eine 70-GB-Variante auf 2,5-Zoll-Basis geplant, und vielleicht kommt eine 3,5-Zoll-Version bei gleicher Kapazität. "An der letztgenannten Version arbeiten wir auf Kundenwunsch", erklärt Tegtmeier. "Viele Anwender wünschen eine robuste und preiswerte Speichermöglichkeit. Auf die Größe kommt es ihnen nicht an", führt sie weiter aus.

Vor den neuen optischen Speichern mit blauem Laser braucht sich Iomega nach Ansicht von Tegtmeier nicht zu fürchten. "Unsere Laufwerke sind bereits zu haben, und von den optischen Laufwerken sind nur kleine Mengen zu exorbitanten Preisen im Markt", erklärt sie.

Meinung des Redakteurs

Robuste und zuverlässige Technik zu einem fairen Preis zu liefern war früher das Markenzeichen von Iomega. Mit dem REV-Laufwerk ist der Speicherspezialist auf dem besten Weg, sein früheres Image wiederzugewinnen.

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