Markt ist intransparent

Mittelstand bleibt auf der Strecke

25.03.2013
Die Branche der Beratungsunternehmen wird zurzeit von einer Fusionswelle überrollt. Auf der Strecke könnte neben kleineren Unternehmensberatungen dabei vor allem einer bleiben: der mittelständische Kunde.
Den richtigen Partner finden: Mittelständler sind in der Regel nicht auf der Suche nach klangvollen Namen und global agierenden Beratungskonzernen.
Den richtigen Partner finden: Mittelständler sind in der Regel nicht auf der Suche nach klangvollen Namen und global agierenden Beratungskonzernen.
Foto: pressmaster - Fotolia.com

Der Beratermarkt ist in Aufruhr: Die Ansprüche der Kunden wachsen, die Größen der Beratungsunternehmen auch. Die Branche wird zurzeit von einer Fusionswelle überrollt, für die die Übernahme von Management Engineers durch die Strategieberatung Booz & Company oder der Monitor Group durch Deloitte nur zwei Beispiele sind. Auf der Strecke könnte neben kleineren Unternehmensberatungen dabei vor allem einer bleiben: der mittelständische Kunde.

Diese Gefahr sieht zumindest Dr. Dietmar Fink, Professor für Unternehmensberatung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Er weiß: "Mittelständler sind in der Regel nicht auf der Suche nach klangvollen Namen und global agierenden Beratungskonzernen. Für diese Klientel ist vor allem eines wichtig: Der potenzielle Berater muss sie verstehen, und er muss ihre Sprache sprechen."

Umfangreiche Referenzen besitzen daher für Fink nur bedingt Aussagekraft: "Wenn ein Berater sagt, dass seine Beratung entsprechende Probleme schon hundertmal gelöst habe, sagt das noch nicht sehr viel aus. Wichtig ist, dass nicht die Beratungsunternehmen, sondern die Mitarbeiter, die später bei dem eigenen Projekt zum Einsatz kommen, über entsprechende Erfahrungen verfügen. Diese Mitarbeiter sollte man einladen und sich nicht scheuen, sie auf Herz und Nieren zu prüfen."

Dass am Ende die Entscheidung für einen Berater von einem der Big Player am Markt fällt, möchte er dabei gar nicht ausschließen: "Das kann natürlich so kommen. Wichtig ist einfach, dass ich den zu mir passenden Berater finde."

Das macht aber die Suche für mittelständische Entscheider nicht einfacher, zumal der Markt laut Fink "noch immer extrem intransparent ist und durch die aktuelle Entwicklung nicht übersichtlicher wird". Er empfiehlt in diesem Zusammenhang die Orientierung an etablierten Qualitätssiegeln: "Ein unabhängiges Siegel, wie zum Beispiel ‚Top Consultant', kann ein wertvoller Hinweis sein. Als Kunde weiß ich dadurch, dass es sich um einen kompetenten, vertrauenswerten Berater handelt."

Noch bis zum 31. März können sich mittelstandsorientierte Management-, Personal-, IT- und CSR-Berater sowie Coachs und Organisationsentwickler für die aktuelle Zertifizierungsrunde von "Top Consultant" bei compamedia bewerben. Mentor des Projekts ist Bundesminister der Finanzen a. D. Hans Eichel. (tö)

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