Möglichkeiten für Privatanleger

25.05.2001

Privatanleger haben am Wagniskapitalmarkt seit Mitte vorigen Jahres mehrere Möglichkeiten. Sie können ihr Geld in Fonds oder Zertifikate stecken, die den Gründermarkt weit gehend abdecken, oder gleich die Aktien börsennotierter Risikofinanzierer kaufen.

Das Einstiegsvolumen der ersten Variante beträgt nicht mehr einige Hunderttausend Mark oder gar zig Millionen wie früher, sondern man ist bei einem VC-Fonds mit 15.000 Mark dabei. Neben den Fonds-Investments, die sich direkt oder über andere Fonds (Fonds-in-Fonds-Konzept) an einer Palette von Wachstumsfirmen beteiligen, bieten einige Banken auch so genannte Basket-Zertifikate an, bei denen eine Zeichnung meist schon ab 100 Euro möglich ist. Die Papiere bilden die Wertentwicklung eines bestimmten, von den Geldinstituten zusammengestellten Aktienkorbes ab. Die im Unterschied zu Fonds begrenzte Laufzeit der Zertifikate birgt unter anderem das Risiko, dass Verluste realisiert werden müssen, wenn das Ende der Laufzeit an den Aktienmärkten in eine Baissephase fällt. In den Körben können zum Beispiel die Aktien von Augusta Technologie, BB Biotech, BMP AG, Gold-Zack AG, GUB, Knorr Capital Partner, Sparta Beteiligungen, TFG Venture Capital und United Internet (früher 1&1), die vorwiegend am deutschen Neuen Markt gelistet sind, enthalten sein. Die bekanntesten einschlägigen US-Papiere sind CMGI, Internet Capital Group (ICG) sowie Safeguard Scientifics. Die Japaner haben Jafco und Softbank zu bieten, die Briten zum Beispiel die 3i-Group.

Die Kursverluste sind überall gewaltig: ICG-Papiere kosteten schon mal 212, CMGI 240 Dollar, Anfang Mai notierten sie um die drei Dollar. Die große Chance kommt, falls sich das Klima für die "gefallenen Engel" bessern sollte, wie manche Experten annehmen. Dann könnten die jetzt praktisch unverkäuflichen Startup-Companies wieder an der Börse plaziert werden. Eine Kursverzehnfachung etwa der CMGI-Aktie wäre dann binnen weniger Wochen durchaus möglich. Während der Kurserholung im April und Mai hat sich die Notierung schon verdoppelt. Aber auch mit Pleiten ist zu rechen. Was im geprügelten VC-Aktiensektor in den nächsten Monaten alles passiert, ist kaum vorhersehbar. (kk)

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