Im Test

Multimedia-Kraftpaket Sony Ericsson W995

Yvonne Göpfert ist als freie Journalistin in München tätig.

8-Megapixelkamera mit vielen Finessen

Sony Ericsson W995 mit Standfuß zum Ausklappen
Sony Ericsson W995 mit Standfuß zum Ausklappen

Die Kamera macht Fotos mit acht Megapixel Auflösung. Dabei kann der Fotograf zwischen verschiedenen Belichtungsvoreinstellungen wählen, beispielsweise für Sport, Landschaftsaufnahme oder Portrait. Der Hobbyfotograf hat die Möglichkeit, einen Lächelmodus hinzuzuschalten, so wie es viele aktuelle Digitalkameras bieten. Der Lächelmodus gestattet das Auslösen nur, wenn der Portraitierte freundlich blickt. Im Test konnte die Kamera ein liebenswürdiges sehr gut von einem mürrischen Gesicht unterscheiden - sogar dann, wenn der Fotografierte Bartträger war.

Weiter kann der Anwender Panoramaansichten aufnehmen. Die Kamera erlaubt für ein Panorama aber nur drei Bilder. Für eine komplette Rundumsicht reicht das nicht. Zudem muss der Nutzer die Schnittstellen der Einzelbilder selbst erkennen und aneinanderfügen. Bei hellem Sonnenlicht ist das ein großes Kunststück, da Details auf dem Display schwer zu erkennen sind. Da hilft auch die Grauschraffierung nicht viel, die die Nahtstelle deutlich machen soll.

Immerhin kann die Kamera per Geo-Tagging aufzeichnen, wo die Ansicht entstanden ist. Der Nutzer muss dazu GPS aktivieren. Standardmäßig ist die Satellitenortung deaktiviert, da sie sehr viel Akku-Power schluckt und das Handy nicht mal einen Tag durchhält.

Videos kann das W995 ebenfalls aufnehmen. Die Auflösung des Multimediahandys enttäuscht allerdings: Mit 320 x 240 Pixel kommen zwar ganz ordentliche Videos zustande, viele Multimedia-Modelle der Konkurrenz bieten mit 640 x 480 Pixel Auflösung aber locker das Doppelte.

Über das Menü kann der Nutzer leicht alle Einstellungen vornehmen, nur über einen Touchscreen ginge es noch bequemer. Den hat das W995 jedoch nicht zu bieten und das kostet wertvolle Punkte.

Gut verarbeitet: Sony Ericsson W995
Gut verarbeitet: Sony Ericsson W995

Spaaaaaaziergaaaaaaang ins Web
Beim Browser setzt Sony Ericsson schon länger auf Net Front. Damit lässt sich via WLAN oder dem Datenturbo HSDPA im Internet surfen, wenn auch nicht superschnell. So manche Webseite braucht mehr als eine halbe Minute, bis sie aufgebaut ist. Weiteres Manko: Der Browser bietet kein Tabbed Browsing, also die Möglichkeit, mehrere Fenster nebeneinander zu öffnen.
Immerhin lässt sich das W995 als Modem einsetzen. E-Mails empfängt das Handy von einem Microsoft Exchange-Server als Push-Mails in Echtzeit. Und natürlich unterstützt es die Mails auch über die kostenlosen Mail-Angebote wie web.de, GMX, Yahoo oder Google Mail. Nur bei Attachments zickt das Handy. Der Nutzer kann die Daten zwar auf das Handy herunterladen, aber nicht öffnen, weil ein PDF-Reader und Microsoft Mobile für Word, Excel und Powerpoint nicht installiert sind.

Nur zum Testen: Wayfinder
Für die Routenplanung setzt Sony Ericsson auf die Navigationslösung "Wayfinder Navigator". Installiert ist jedoch nur eine Testversion für 90 Tage. Danach muss der Nutzer die Software kaufen oder auf Google Maps umschalten. Und dabei auf Sprachansagen wie "In 50 Metern links abbiegen" verzichten.
Ein dickes Lob heimst das W995 für die solide Verarbeitung ein: Die Frontseite und die Akkuabdeckung glänzen mit gebürstetem Aluminium. Punktabzug gibt es für den viel zu engen Abstand der obersten Ziffernreihe zum oberen Slider. Beim Nachrichtenschreiben stoßen vor allem große Finger häufiger an.
Die Sprachqualität ist insgesamt eher leise, aber sehr gut. Das gilt für Headset, Handy am Ohr und Freisprecher gleichermaßen.

Fazit
Zu den Stärken des W995 zählen die Telefonie und die Fotografie. Klare Sprachübertragung und scharfe, farbechte Fotos sind hier selbstverständlich. Auch zum Videoschauen taugt das Handy mit seinem leider nur 2,6 Zoll großen Bildschirm. Schwach ist der Web-Browser, der eine Internetseite eher gemächlich aufbaut. Außerdem enttäuscht, dass das Handy keine Attachments darstellen kann.

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