Nach Teamwork-Insolvenz: Folgen weitere Lotus-Partner?

30.11.2000
Wer sich auf der IT-Fachmesse "Systems" mit dem tiefen Fall des Paderborner Softwerkers Teamwork (Teamwork information management AG) beschäftigte, bekam immer wieder zu hören, der Lotus-Partner werde nicht als einziger unter den Groupware-Anbietern mit ernsthaften finanziellen Problemen rechnen müssen. Die Intraware AG und Gedys AG wurden als potentielle Wackelkand genannt. Be Firmen, Konkurrenten von Teamwork, haben mittlerweile bedenklich stimmende Bilanzen vorgelegt. Intraware verbuchte in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Verlust von 9,4 Millionen Euro bei 8,8 Millionen Euro Umsatz; die Gedys berichtete für den selben Zeitraum von einem Vorsteuerminus von 6,37 Millionen Euro bei knapp 7.7 Millionen Euro Umsatz. Es erscheint deshalb wenig wahrscheinlich, dass sie wirklich als Käufer von Teamwork-Firmentöchtern in Frage kommen, wie eine Zeitlang gemunkelt wurde. Derweil meldet Teamwork gerade, sie werde die unprofitable ASP-Tochter What´s Up AG veräußern, ihre Auslandfilialen schließen, ihre deutschen Geschäftsstellen auf vier reduzieren und außerdem 53 der 138 Mitarbeiter entlassen. Im übrigen sei sie, wie Firmensprecher Wilfried Eickholz gegenüber ComputerPartner erklärte, "offen für alle Optionen". Ob das den zahlungsunfähigen Lotus-Spezialisten wieder auf die Beine bringen wird, steht derzeit dahin. Doch was man bei Teamware weiß, ist, dass der Lotus-Markt "in diesem Jahr nicht so marschiert wie im letzten Jahr." Die Preise seien "nicht auskömmlich", so Eickholz. Da für Intraware und Gedys hierzulande ähnliche Bedingungen gelten, liegt nahe, dass sich deren schlechte Ergebn auch im vierten Quartal fortsetzen werden. Und tatsächlich: Intraware rechnet für das gesamte Geschäftsjahr mit lediglich 10 Millionen Euro statt geplanter 17,5 Millionen. Bei Gedys setzt man verstärkt auf das mit viel Geld aufgebaute Auslandsgeschäft - mit dem Ziel, "mit hohem Tempo in zahlreichen Ländern den Vertrieb aufzubauen und eine schnelle Marktdurchdringung zu erreichen", wie die Braunschweiger versichern. Aber in Kenntnis des Marktes schreiben sie auch, sie seien "sich des Risikos bewusst, dass schon geringe Abweichungen erhebliche Auswirkungen auf das Jahresergebnis haben können". Und dann? (wl)

Wer sich auf der IT-Fachmesse "Systems" mit dem tiefen Fall des Paderborner Softwerkers Teamwork (Teamwork information management AG) beschäftigte, bekam immer wieder zu hören, der Lotus-Partner werde nicht als einziger unter den Groupware-Anbietern mit ernsthaften finanziellen Problemen rechnen müssen. Die Intraware AG und Gedys AG wurden als potentielle Wackelkand genannt. Be Firmen, Konkurrenten von Teamwork, haben mittlerweile bedenklich stimmende Bilanzen vorgelegt. Intraware verbuchte in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Verlust von 9,4 Millionen Euro bei 8,8 Millionen Euro Umsatz; die Gedys berichtete für den selben Zeitraum von einem Vorsteuerminus von 6,37 Millionen Euro bei knapp 7.7 Millionen Euro Umsatz. Es erscheint deshalb wenig wahrscheinlich, dass sie wirklich als Käufer von Teamwork-Firmentöchtern in Frage kommen, wie eine Zeitlang gemunkelt wurde. Derweil meldet Teamwork gerade, sie werde die unprofitable ASP-Tochter What´s Up AG veräußern, ihre Auslandfilialen schließen, ihre deutschen Geschäftsstellen auf vier reduzieren und außerdem 53 der 138 Mitarbeiter entlassen. Im übrigen sei sie, wie Firmensprecher Wilfried Eickholz gegenüber ComputerPartner erklärte, "offen für alle Optionen". Ob das den zahlungsunfähigen Lotus-Spezialisten wieder auf die Beine bringen wird, steht derzeit dahin. Doch was man bei Teamware weiß, ist, dass der Lotus-Markt "in diesem Jahr nicht so marschiert wie im letzten Jahr." Die Preise seien "nicht auskömmlich", so Eickholz. Da für Intraware und Gedys hierzulande ähnliche Bedingungen gelten, liegt nahe, dass sich deren schlechte Ergebn auch im vierten Quartal fortsetzen werden. Und tatsächlich: Intraware rechnet für das gesamte Geschäftsjahr mit lediglich 10 Millionen Euro statt geplanter 17,5 Millionen. Bei Gedys setzt man verstärkt auf das mit viel Geld aufgebaute Auslandsgeschäft - mit dem Ziel, "mit hohem Tempo in zahlreichen Ländern den Vertrieb aufzubauen und eine schnelle Marktdurchdringung zu erreichen", wie die Braunschweiger versichern. Aber in Kenntnis des Marktes schreiben sie auch, sie seien "sich des Risikos bewusst, dass schon geringe Abweichungen erhebliche Auswirkungen auf das Jahresergebnis haben können". Und dann? (wl)

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