Neues von Siemens: Zentralvorstand verhaftet; Abfindungsklausel für Kleinfeld

27.03.2007
Der Münchener Konzern Siemens kommt nichtz zur Ruhe. Jetzt wzurde ein Mitglied des Zentralvorstandes verhaftet...

Wegen dem Verdacht der Untreue ist Siemens-Vorstandsmitglied Johannes Feldmayer am Dienstagmorgen in Untersuchungshaft genommen worden. Zugleich durchsuchte die Staatsanwaltschaft Nürnberg mehrere Standorte in Nürnberg, Erlangen und München. Beide Aktionen stehen im Zusammenhang mit der Arbeitnehmerorganisation AUB und deren Vorsitzenden Wilhelm Schelsky, der seit Februar in Nürnberg in Untersuchungshaft sitzt. Ein Siemens- Sprecher bestätigte die Festnahme. Er sagte, das Unternehmen unterstütze die Staatsanwaltschaft bei der Aufklärung

Zentralvorstand Feldmayer wird vorgeworfen, sich die Arbeitnehmerorganisation über dubiose Beraterverträge mit Schelsky sozusagen gekauft zu haben. So lauten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft auf Steuerhinterziehung und Untreue. Damit sind dubiosen Zahlungen in Höhe von mindestens 15 bis 20 Millionen Euro gemeint, die Siemens an Schelsky gezahlt haben soll. Die Staatsanwaltschaft gehe davon aus, dass den Beraterverträgen, die Feldmayer im Jahr 2001 für Siemens mit Schelsky abgeschlossen hat, keine adäquate Gegenleistung entgegengestanden habe.

Feldmayer ist im Siemens-Zentralvorstand unter anderem für die Bereiche Siemens IT Solutions and Services, Siemens Building Technologies AG (SBT), Siemens Real Estate (SRE), Corporate Information Office (CIO) und Global Shared Services (GSS) Europa inklusive Regionalorganisation Deutschland (RD), verantwortlich.

Der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Klaus Kleinfeld, wird laut einem Bericht der "Süddeutsche Zeitung" (SZ) Ende des nächsten Monats vorzeitig einen neuen Vertrag über fünf Jahre erhalten. Jedoch beinhalte der Vertrag eine Abfindungsklausel, die für den Fall eines vorzeitigen Ausscheidens die Abfindung deckelt.

Damit wappne sich der Aufsichtsrat gegen mögliche Konsequenzen aus der Schmiergelderaffäire der Com-Abteilung. Die in Sachen Siemens wie so oft sehr gut informierte SZ beruft sich in ihrem Bericht auf Insider. Kleinfelds aktueller Vertrag endet im September. (wl)

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