Der CP-Querschläger

Notebook statt Desktop?

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Unter welchen Umständen kann ein Notebook einen Desktop als Arbeitsgerät ersetzen, fragt sich der CP-Querschläger.

Die Arbeitsplätze ändern sich nicht nur in ihrer Beschreibung, sondern auch im Aussehen. Immer häufiger müssen oder dürfen sich Anwender vor ein Notebook setzen, um ihrer betrieblichen Aufgabe nachzukommen.

Dabei sind Notebook-Arbeitsplätze nicht ergonomischer oder gar effektiver. Um die Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV) wenigstens einigermaßen erfüllen zu können, setzen die ansonsten energiepolitisch sinnvollen Laptop-Arbeitsplätze ein paar kostspielige Erweiterungen voraus. Ohne zusätzliches großes Display, externe Maus und Tastatur dürften Arbeitgeber ihre Schutzbefohlenen erst gar nicht anfangen lassen, denn die Anforderungen an die Ein- und Ausgabeschnittstellen sind schon deutlich geregelt. Durch Zeichengröße, Kontrast, Blendfreiheit, höhen- und neigungsverstellbare Tastatur sowie Rest-Ergonomie haben mobile Geräte ohne Erweiterungsmaßnahmen so gut wie keine Chance. Die altehrwürdige Dockingstation ist heutzutage nicht oder kaum günstiger als ein Extra-PC.

Beim Verbrauch von Arbeitsfläche mit all den Zusatzgerätschaften für ein professionell genutztes Notebook bleibt der Mini-Tower unter dem Schreibtisch Sieger. Einzig der geringere Stromverbrauch spricht für das Notebook, doch mit Extra-Bildschirm und Dockingstation ist die Energiebilanz nicht mehr viel besser.

Bleibt noch, den Vorteil der Flexibilität mit dem erhöhten Schadensrisiko des mobilen PCs zu kalkulieren. Die Reparaturkosten an einem Notebook sind, wenn überhaupt rentabel, um einiges höher, die Ausfallzeiten länger. Also ist es wie bisher doch nur die Möglichkeit, seinen Arbeitsplatz abzustöpseln und mitzunehmen, was den "Schlepptop" als Arbeitstier so unersetzlich macht? Jeder Dritte arbeitet an einem Notebook-Arbeitsplatz? Das ist dank der BildscharbV teuer - oder ungesund!

Mein Fazit: Noch immer ist ein Notebook ein Zweitgerät. Vielleicht sogar vorübergehend ein Desktop-Ersatz, aber sicher kein gleichwertiger!

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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