Ohne TV und Handy geht gar nichts mehr

21.08.2003

In Deutschland leben rund sieben Millionen Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren. Und immer mehr von ihnen sind geradezu abhängig von Unterhaltungs- und Informationstechnik. So hat mehr als eine Million Kinder in Deutschland ein eigenes Handy. Das ergab die repräsentative Umfrage "Kinder und Medien 2002", die in der aktuellen Ausgabe der "Media Perspektiven" vorgestellt wird und das Mediennutzungsverhalten der Kids untersucht.

Kassettenrekorder sind mit 55 Prozent am weitesten bei den Kindern verbreitet, knapp jedes zweite (46 Prozent) hat einen eigenen Walk-/Discman, ein eigenes Radio (45 Prozent) oder einen eigenen Gameboy (44 Prozent). Rund ein Drittel der 6- bis 13-Jährigen verfügt über einen eigenen CD-Player beziehungsweise einen eigenen Fernseher, ein Viertel besitzt eine Spielekonsole.

In den neuen Bundesländern ist nicht nur die Haushaltsausstattung, sondern auch der persönliche Medienbesitz der Kinder deutlich höher ausgeprägt als in den alten Ländern. Vor allem TV-Geräte stehen im Osten (55 Prozent) weitaus häufiger im Kinderzimmer als im Westen (29 Prozent). Auch bei den Computern haben die "Ostkinder" mit 26 Prozent einen deutlichen Besitzervorsprung vor den "Westkindern" (10 Prozent).

Am liebsten würden die Kinder in ihrer Freizeit draußen spielen, Freunde treffen und fernsehen. Auf die Frage, was sie in ihrer Freizeit tatsächlich machen, stellten die Kinder mit 82 Prozent der Nennungen (Mehrfachnennungen möglich) "Fernsehen" an die erste Stelle. Erst dann folgten "Hausaufgaben/Lernen" mit 79 Prozent und "Draußen spielen" (62 Prozent). Die Computernutzung rangiert mit 17 Prozent der Nennungen erst auf Platz zwölf.

Diese TV-Dominanz zeigte sich auch, als die Kinder angeben sollten, auf welches Medium sie am wenigsten verzichten könnten. Drei Viertel nannten das Fernsehen. Mit weitem Abstand folgte der Computer (elf Prozent) auf Rang zwei. Bücher belegten mit sechs Prozent den dritten Platz.

Im Vergleich zur Befragung aus dem Jahr 2000 stieg die Zahl der Kinder mit Computererfahrung leicht von 60 auf 62 Prozent an. Dabei spielt das Alter eine wichtige Rolle: Ist es bei den 6- bis 7-Jährigen erst gut ein Drittel, steigt der Anteil bei den 8- bis 9-Jährigen auf die Hälfte an, bei den 10- bis 11-Jährigen auf drei Viertel und bei den 12- bis 13-Jährigen sogar auf 82 Prozent.

Es ist kein Wunder, dass Spielen in der Gunst der Kinder weit vorne liegt, ob nun allein (70 Prozent) oder mit anderen (51 Prozent). Am beliebtesten sind mit 33 Prozent Strategie- und Simulationsspiele (27 Prozent) noch vor Action-Games (23 Prozent).

www.media-perspektiven.de

ComputerPartner-Meinung

Selbst Kinder bis 13 Jahre sind schon ausgesprochen technikaffin. Aber wie schon in den vergangenen Jahrzehnten rangiert immer noch der Fernseher unerreicht als die mediale Glücksdroge schlechthin auf Platz eins. (go)

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