Wie Cyber-Kriminelle vorgehen

Online-Banking-Kunden in Gefahr

26.11.2010

Soziale Spionage

Cyber-Kriminelle verdienen derzeit sehr viel Geld
Cyber-Kriminelle verdienen derzeit sehr viel Geld
Foto: Pixelio, hreiss

Im Beobachtungszeitraum von ungefähr drei Wochen wurden von insgesamt 10.487 Domänen Zugangsdaten gestohlen. Wer glaubt, von diesem Risiko nicht betroffen zu sein, weil er sich nur auf sehr vertrauenswürdigen Websites aufhält, irrt gewaltig. Die Gefahr ist buchstäblich überall. Auch auf den Seiten allgemein bekannter, gut abgesicherter und ehrbarer Unternehmen kann man sich bösartige Software einfangen. Freilich bilden diejenigen Adressen die größte Gefahrenquelle, auf denen die Menschen sich mit anderen Internetsurfern austauschen können. So haben sich über ein Viertel der betroffenen Anwender auf nur fünf Internetadressen infiziert. Darunter finden sich bekannte Namen wie Microsoft.com, Google.com oder Facebook.com, so die Analyse von Trend Micro.

Der Grund ist einfach: Die Cyberkriminellen missbrauchen das natürliche Vertrauen, das die Menschen ihren Kommunikationspartnern entgegenbringen. Meistens ist ihnen gar nicht bewusst, dass der Link, auf den sie geklickt haben und der die Infektion ausgelöst hat, gar nicht von einem Bekannten oder Freund stammt.

"Der Nachteil an sozialen Medien ist, dass sie mit dem Trugschluss eines kostenlosen Angebots arbeiten. Doch nichts ist im Internet kostenlos, nur die Währung lautet anders: Statt mit Euros bezahlen wir mit unseren Daten", betont Martin Rösler. "Daher lautet die einfache Regel: Niemals auf eine Internetadresse klicken, von der man nicht absolut überzeugt ist, dass sie ungefährlich ist. Mal ehrlich: Würden Sie jemandem glauben, der an Ihrer Haustür klingelt und Ihnen mehrere Millionen Euro anbietet? Kann es wirklich sein, dass ein solches verdächtiges Angebot von Bekannten oder Freunden kommt? Natürlich nicht. Für die digitale Welt gilt wie für die reale: Der gesunde Menschenverstand ist eines der wirksamsten Mittel im Kampf gegen die Kriminellen."

Den sicheren Browser gibt es nicht

Immer wieder machen Behauptungen die Runde, dieser oder jener Browser und diese oder jene Betriebssystemsversion sei sicherer als andere. Die jüngste Trend Micro-Analyse zeigt genau das Gegenteil. So liegt der wegen seiner vermeintlich höheren Sicherheit so beliebte Browser Firefox mit 42 Prozent unangefochten an der Spitze der Einfallstore für die Cyberkriminellen. Weit dahinter folgt mit 17 Prozent der Internet Explorer von Microsoft. Auch sind neuere Versionen eines Betriebssystems nicht sicherer als ihre Vorgänger.

Zwar führt Windows XP mit 53 Prozent die Liste der am meisten betroffenen Betriebssystemversionen an, während die Zahlen für Windows Vista bei 23 Prozent und Windows 7 bei 24 Prozent liegen; gemessen an der Verbreitung dieser Windows-Versionen in Europa aber, lassen sich daraus keine Rückschlüsse auf unterschiedliche Sicherheitsniveaus der Versionen ziehen. Denn nach einer Untersuchung von AT Internet lautet die Verbreitung der genannten Windows-Versionen, mit denen die Anwender im Internet unterwegs sind: 51,3 Prozent für XP, 20,2 Prozent für Vista und 17,5 Prozent für Windows 7.

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