Orbis schlüpft bei SAP unters Dach

27.09.2001
Nach der Präsentation der eigenen CRM-Suite Mysap CRM 3.0 bereinigt SAP das CRM-Lösungsangebot in Deutschland. Orbis stellt die Entwicklung für seine CRM-Software S3 und IC-Solutions ein.

Der CRM-Hersteller Orbis aus Saarbrücken hat mit dem ERP-Spezialisten SAP einen Kooperationsvertrag geschlossen. Demzufolge gibt Orbis seine CRM-Produkte S3 und ICSolutions auf und reiht sich in das Mysap-CRM-Partnerprogramm der SAP in Deutschland ein. Außerdem wechseln rund 60 Mitarbeiter von Orbis aus dem Produktvertrieb und der Softwareentwicklung zu SAP. "Bestehende Wartungsverträge werden erfüllt", erklärt Klaus Kieren, Vorstandssprecher bei Orbis. Kieren konnte für die Zeit darüber hinaus jedoch keine Angaben machen. Verspricht aber: "Wir verhandeln mit jedem Kunden individuell." Erklärtes Ziel der beiden Unternehmen ist allerdings, die installierte Basis zu einer Mig-ration auf Mysap-CRM zu bewegen. Konkrete Angaben, wie dieser Weg beschritten werden soll, liegen derzeit jedoch noch nicht vor.

Insgesamt haben die Saarbrückener 90 Kunden, die ihre CRM-Lösungen einsetzen. Zwei Drittel davon setzen mit ihrer CRM-Software auf ERP-Lösungen von SAP auf. Diese dürften bei entsprechenden Konditionen ein Migrations-Angebot wahrnehmen. Bei den verbleibenden 30 Orbis-Kunden, die ERP-Lösungen anderer Hersteller als SAP einsetzen, wird das schon schwieriger. Die Walldorfer verkünden zwar, Mysap CRM 3.0 könne auch unabhängig vom ERP-Paket eingesetzt werden, doch der Marktforscher AMR-Research meldet Bedenken an. Die Lösung sei nur zum Teil in Java geschrieben, ein großer Teil des Codes basiere auf der hauseigenen Entwicklunssprache Abap von SAP.

ComputerPartner Meinung:

Der Schritt von Orbis kommt nicht überraschend. Das Unternehmen schreibt aufgrund des negativen Lizenzgeschäftes seit zwei Jahren rote Zahlen. Während der Consulting-Umsatz im ersten Halbjahr 2001 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 13 Millionen Mark auf knapp 25 Millionen Mark anstieg, stagnierte das Lösungsgeschäft bei 7,8 Millionen Mark. Die Prognose von 28 Millionen Mark Lizenzumsatz für das Gesamtjahr 2001 rückte so in weite Ferne und hätte aufgrund der hohen Entwicklungskosten erneut zu einem negativen Jahresabschluss geführt. (hei)

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