Outsourcing-Markt verdoppet

08.06.1998

LONDON: In Europe lassen immer mehr Unternehmen IT-Anschaffungen und -Wartung von externen Dienstleistern besorgen. Weshalb der Markt boomt und nach Angaben von Marktforscher Frost & Sullivan zum Rekordergebnis von 30,4 Milliarden Dollar in diesem Jahr führen wird. Der Boom soll laut den Analysten anhalten und auch in den nächsten Jahren für volle Auftragsbücher bei Outsourcing-Unternehmen sorgen.Unter den Faktoren, die das europaweite Wachstum befördern, nennt Frost & Sullivan vor allem die ECU-Umstellung und die Jahr-2000-Umstellung. Was die Prognose über die nächsten Jahre angeht, verweisen die Analysten auf den allmählichen Gesinnungswandel bei Unternehmen und Behörden. Beide Gruppen sehen sich in Anbetracht des allgemeinen Kostendrucks und der schmaleren Budgets für IT-Abteilungen gezwungen, ihre Etats an vergleichsweise kostengünstige Anbieter zu vergeben. Hausinterne Überlegungen, wie zum Beispiel unternehmensinterne Beschäftigungspolitik, würden laut den Marktforschern eine immer geringere Rolle spielen. Als derzeitigen Outsourcing-Spitzenreiter nennen die Analysten England. Frankreich, Spanien und die Niederlande folgen auf den Plätzen. Allein Deutschland sträubt sich noch immer gegen die Auftragsvergabe an Exterene. "In Deutschland steht zwar der IT-Nutzen außer Frage, aber dafür hat man hausinterne IT-Abteilungen", erläutert Analyst Chris Cherrington. Seiner Meinung zufolge werde der anhaltende Widerstand gegenüber Outsourcing durch die vielen mittelständischen Unternehmen verlängert. "Diese glauben, Outsourcing sei vor allem etwas für große Unternehmen", so Cherrington. (wl)

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