Outsourcing: Samsung lässt zu 80 Prozent im Ausland produzieren

04.05.2004
Kurz vor Abschluss der ersten EU-Osterweiterung haben eine Reihe von deutschen Unternehmen, darunter Siemens, angekündigt, Produktionsstätten ins Ausland zu verlagern, was angefangen von höchsten Vertretern der Bundesregierung bis hin zu den Gewerkschaften eine Patriotismusdebatte entfacht hat.  Doch nicht nur in Deutschland geht das Schreckgespenst vom Outsourcing oder besser gesagt Offshoring um. Auch in den fernöstlichen OEM-Paradiesen Taiwan und Korea werden immer weniger Produkte im eigenen Land produziert. Samsung Electronics hat unlängst zugegeben, dass bereits über 80 Prozent der eigenen Erzeugnisse im Ausland, vorzugsweise in China produziert werden. Allein für den Bereich digitale Medien unterhält der koreanische Riese zwölf Produktionsstätten im Ausland und nur zwei im Inland. In China sollen künftig mehrere Forschungs- und Entwicklungszentren für Software und digitale Anwendungen entstehen. Die Verlagerung ganzer Industrien nach China ist auch in Taiwan längst Realität und hat die Arbeitslosenrate in den letzten von knapp zwei auf über fünf Prozent mehr als verdoppelt. Davon betroffen sind aber hauptsächlich Arbeitsplätze in den Niedriglohnsektoren. Forschung und Entwicklung (R&D) bleiben aber größtenteils auf der Insel, wo Bildung als das höchste Gut gilt. Sogar Eltern, die selbst keine oder kaum Schulbildung genossen haben und daher vielfach zu den untesten Einkommensschichten gehören, geben alles für die Bildung ihrer Kinder. Entsprechend voll sind die "Bushiban" genannten Privatschulen für Nachhilfeunterricht, Fort- und Weiterbildung. Dort werden teilweise schon sechsjährige Kinder zum Englisch- oder Musikunterricht getrieben. Erwachsene, die durch Fremdsprachenunterricht und andere Fortbildungskurse bessere Chancen wittern, geben dafür mitunter ein Drittel ihres Einkommens aus. Ähnlich ist es auch in Japan, Korea und China. Kein Wunder, dass die Länder Fernosts in der PISA-Studie vielfach wesentlich besser abgeschnitten haben als Deutschland und drohen, uns in Sachen Innovation den Rang abzulaufen. (kh) 

Kurz vor Abschluss der ersten EU-Osterweiterung haben eine Reihe von deutschen Unternehmen, darunter Siemens, angekündigt, Produktionsstätten ins Ausland zu verlagern, was angefangen von höchsten Vertretern der Bundesregierung bis hin zu den Gewerkschaften eine Patriotismusdebatte entfacht hat.  Doch nicht nur in Deutschland geht das Schreckgespenst vom Outsourcing oder besser gesagt Offshoring um. Auch in den fernöstlichen OEM-Paradiesen Taiwan und Korea werden immer weniger Produkte im eigenen Land produziert. Samsung Electronics hat unlängst zugegeben, dass bereits über 80 Prozent der eigenen Erzeugnisse im Ausland, vorzugsweise in China produziert werden. Allein für den Bereich digitale Medien unterhält der koreanische Riese zwölf Produktionsstätten im Ausland und nur zwei im Inland. In China sollen künftig mehrere Forschungs- und Entwicklungszentren für Software und digitale Anwendungen entstehen. Die Verlagerung ganzer Industrien nach China ist auch in Taiwan längst Realität und hat die Arbeitslosenrate in den letzten von knapp zwei auf über fünf Prozent mehr als verdoppelt. Davon betroffen sind aber hauptsächlich Arbeitsplätze in den Niedriglohnsektoren. Forschung und Entwicklung (R&D) bleiben aber größtenteils auf der Insel, wo Bildung als das höchste Gut gilt. Sogar Eltern, die selbst keine oder kaum Schulbildung genossen haben und daher vielfach zu den untesten Einkommensschichten gehören, geben alles für die Bildung ihrer Kinder. Entsprechend voll sind die "Bushiban" genannten Privatschulen für Nachhilfeunterricht, Fort- und Weiterbildung. Dort werden teilweise schon sechsjährige Kinder zum Englisch- oder Musikunterricht getrieben. Erwachsene, die durch Fremdsprachenunterricht und andere Fortbildungskurse bessere Chancen wittern, geben dafür mitunter ein Drittel ihres Einkommens aus. Ähnlich ist es auch in Japan, Korea und China. Kein Wunder, dass die Länder Fernosts in der PISA-Studie vielfach wesentlich besser abgeschnitten haben als Deutschland und drohen, uns in Sachen Innovation den Rang abzulaufen. (kh) 

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