Microsoft-Gründer

Paul Allen rechnet mit Bill Gates ab

31.03.2011

Wie es zum Bruch kam

Allen und der zwei Jahre jüngere Gates lernten sich 1968 als Schüler auf der Lakeside School, einer Privatschule in Seattle, kennen, wo beide Computerfreaks Zugriff auf einen der ersten Minicomputer hatten. Die Vision der beiden Freunde, Software für einen Computer für Jedermann zu schreiben, wurde im Dezember 1974 durch eine Titelgeschichte in der Zeitschrift "Popular Electronics" über den Altair 8080 vorangetrieben.

"Erregt lasen wir von dem ersten echten Personal Computer, und obwohl wir noch keine genaue Vorstellung davon hatten, wozu er zu gebrauchen wäre, war uns doch schon bald klar, dass er uns und die Welt des Computings verändern würde", schrieb Bill Gates später in seinem ersten Buch "The Road Ahead" (Der Weg nach vorn). 1975 gründeten Gates und Allen das Unternehmen "Micro-Soft".

Den ersten Mega-Erfolg landete Microsoft 1980, nachdem sich der Computerriese IBM dazu entschied, das Betriebssystem für den ersten Personal Computer nicht selbst zu entwickeln, sondern bei Microsoft einzukaufen. Gates hatte den Anzugträgern von der Ostküste jedoch ein System angeboten, das Microsoft noch gar nicht entwickelt hatte. Paul Allen half Microsoft damals aus der Klemme, indem er bei einem Bekannten für 50.000 Dollar das System QDOS einkaufte, aus dem dann das PC-Betriebssystem MS-DOS wurde.

Zum entscheidenden Bruch zwischen Allen und Gates kam es dann nach dem Ausbruch seiner Krankheit 1982. Er habe damals zufällig mitbekommen, wie Gates mit dem heutigen Microsoft-Chef Steve Ballmer diskutiert habe, Allens Anteile an Microsoft zu schmälern. Ballmer und weitere Anteilseigner sollten zusätzliche Aktienoptionen bekommen. "Das ist unglaublich! Es zeigt Euren wahren Charakter für immer und ewig", platzte Allen seinen Schilderungen zufolge in den Raum und stellte Gates und Ballmer zur Rede. Die beiden hätten dann von ihren Plänen abgelassen und sich später auch bei ihm entschuldigt.

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