Praxistest: Sony Ericsson W902

05.11.2008

Ausstattung

Wenn man seine Songs mit dem Windows Media Player vom PC auf das Handy kopiert, werden auch Zusatzinformationen wie Coverarts zuverlässig und schnell übertragen. Der Media Manager von Sony Ericssons PC-Suite ist nicht einmal halb so schnell und sollte daher bis auf das Überspielen von Podcasts keine Verwendung finden. Der Musikplayer des W902 zeigt typische Informationen wie Titel, Spieldauer sowie ein zu kleines Coverart. In der Musikbibliothek gibt es zahlreiche Sortierungen nach Album, Künstler und Podcast. Hier findet sich auch die SensMe-Funktion, die Musik nach Stimmungen sortiert. Im Stimmungsraster kann man sich dann entweder für ruhige oder doch lieber für schnelle Musikstücke entscheiden. Ein nettes Feature ist auch die ShakeControl, die bei gedrückter Walkman-Taste Liedwechsel durch eine Schüttel-Bewegung des Handys erlaubt. Der Equalizer ermöglicht eine spezielle Klangoptimierung. Zusammen mit dem sehr guten Headset bietet das W902 brillante Klangqualität. Egal ob Techno, Metal oder Klassik: sowohl Tief- als auch Hochtöne erreichen eine Perfektion, die derzeit von keinem anderen Handy-Hersteller erreicht wird. Das RDS-Radio bietet mit automatischem Sendersuchlauf und Speicherplätzen für 20 Radiostationen bekannten Komfort.

Trotz fünf Megapixeln, Autofokus, Blitz, Geotagging und Bildstabilisator wird der Unterschied zu Kamerahandys deutlich. Leider macht sich beim W902 starkes Bildrauschen bemerkbar. Eine mangelnde Bilddynamik führt selbst bei normalen Helligkeitsunterschieden innerhalb eines Fotos entweder zur Überbelichtung oder die Bilder werden zu dunkel. Zwar ist die Kamera nach zwei Sekunden knipsfertig und eignet sich daher auch für Schnappschüsse, zum Speichern benötigt sie allerdings lange fünf Sekunden. Der LED-Blitz ist nicht besonders hell, er leuchtet Motive nur in bis zu 1,5 Metern Entfernung aus. Videos enttäuschen mit der niedrigen Auflösung von 320x240 Bildpunkten.

1000 Kontakte und 7000 Telefonnummern passen auf das W902. Bei einem übervollen Telefonbuch hilft ein Suchfeld beim schnellen Auffinden eines Kontaktes. Die Detailtiefe der Kontakte reicht von mehreren Adressen bis hin zu Sprachbefehlen und einem frei beschreibbaren "Info"-Feld. Geburtstage werden automatisch aus den Kontakten in den Kalender übernommen. Er ist darüber hinaus aber kaum zu gebrauchen und taugt allenfalls als Erinnerungsstütze. Der Browser auf dem Sony Ericsson W902 bietet zwar viele Extras, Spaß macht das mobile Internet wegen des kleinen Displays aber nicht, außerdem fehlt WLAN. Die Ansicht schwenkt mit einer Verzögerung von etwa drei Sekunden automatisch ins Querformat, wenn man das Handy dreht. Mit dem Email-Assistenten gelingt die Einrichtung eines neuen Kontos in kurzer Zeit. Für mehr als eine kurze Überprüfung des Postfaches taugt das Sony Ericsson W902 aber nicht: im unübersichtlichen Posteingang werden nur vier Nachrichten gleichzeitig angezeigt, HTML-Emails lassen sich nicht darstellen.

Das W902 funkt in vier GSM-Frequenzen, mit dem Handy ist man also fast überall auf der Welt erreichbar. Für den Datentransfer steht HSDPA mit 3,6 MBit pro Sekunde zur Verfügung, WLAN fehlt. Die Installation der Sony Ericsson-Programme PC Suite und Media Manager dauert mehr als 15 Minuten, erst danach bietet die PC Suite eine bequeme Verwaltung aller Handy-Inhalte auf dem PC. Übersichtliche Dropdown-Menüs ermöglichen die Synchronisation von Kontakten, die Kontaktverwaltung, das Schreiben von SMS auf dem PC oder die Verwendung des Handys als PC-Modem. Der Media Manager taugt nur für die Übertragung von Podcasts oder zum Rippen von Audio-CDs. Für das Kopieren eines Musikalbums (85 Megabyte) über das mitgelieferte USB2.0-Kabel benötigte die Software von Sony Ericsson 70 Sekunden, mit dem Windows Media Player dauerte das nur eine halbe Minute.

Das Sony Ericcson W902 erreicht im JBenchmark nur 246 Punkte. Gamer können trotzdem zugreifen, da es aufwändige 3D-Grafik mit noch akzeptablen 20 Bildern pro Sekunde darstellt. Sony Ericsson hat drei Spiele als Vollversionen vorinstalliert: die 3D-Motoradrallye FMX II, das Knobelspiel Jewel Quest II und die 3D-Autohatz Need for Speed, die sich auch mit Neigungen des Handys steuern lässt. Den Ratespaß Musik Quiz, den Schrittzähler Walk Mate und ein Client für das mobile Youtube-Portal findet man unter dem Menüpunkt "Anwendungen". Google Maps versteckt sich dagegen unter "Ortsbezogene Dienste".

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