Restrukturierung als Trend

Private-Equity-Branche rüstet mit "Geierfonds" gegen Pleitewelle

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Unterdessen wird das Risiko von Ausfallraten bei Firmen, die sich in Private-Equity-Hand befinden, von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) als "substanziell gewachsen" betrachtet. So könnten ironischerweise Private-Equity-Konzerne selbst zur Zielscheibe für Finanzinvestoren werden. Einer aktuellen Erhebung der BIS zufolge müssen solche Unternehmen bis 2010 Kredite von 500 Mrd. Dollar ablösen, wobei Bankenkreise dies in vielen Fällen als kaum möglich erachten. Vor diesem Hintergrund erwarten Experten, dass die anstehende Pleitewelle schon im kommenden Jahr einsetzen könnte. "Wir fangen gerade an zu sehen, dass die Unternehmensgewinne sinken. Das wird Druck auf die Bilanzen ausüben", so Martin Gudgeon, Leiter der Restrukturierungsberatung bei Blackstone. Derzeit ist der Handel mit Distressed Debts, also problembehafteten Firmenkrediten, aber noch nicht lukrativ. Insider machen dafür verantwortlich, dass Investoren glauben, die Kredite könnten noch billiger werden.

Für die nur verhaltene Geschäftssituation im Private-Equity-Bereich zeichnet sich laut einem Bericht des Handelsblatts kurzfristig keine Erholung ab. Erst vergangene Woche scheiterte der knapp neun Mrd. Dollar schwere Kauf des US-Casinobetreibers Penn National Gaming. Wesentlicher Grund für das schleppende Geschäft ist die Zurückhaltung der Banken bei der Großkreditvergabe. Ihnen sei es, anders als vor der Krise, kaum noch möglich, Finanzierungen per Syndizierung an andere Institute oder über Verbriefungen an institutionelle Investoren weiterzureichen. Transaktionen bis vorerst maximal 1,5 Mrd. Euro seien jedoch möglich, während sich für größere Akquisitionen erst noch der Syndizierungsmarkt weiter erholen müsste, so die Zeitung abschließend. (pte)

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