Produkttest: Logitech Wireless DJ Music System

Der C64 legte in den 80er Jahren wohl den Grundstein für meine spätere Karriere als IT-Redakteur. Wie bei so vielen Anwendern dieser Zeit kamen danach Amiga und schließlich der erste Intel-PC ins Haus. Dabei faszinierte mich immer wieder aufs neue der Fortschritt der Technologie. Spannend zu beobachten war die Entwicklung des Internets, das in meinen Studienzeiten noch aus der Startseite von Yahoo und Netscape bestand. Auch an Internet-Tarife mit Minutenabrechnung kann ich mich noch erinnern. Und bald war klar, dass ich für ein Online-Angebot arbeiten möchte - es wurde die PC-WELT. Neben der Evolution des Internets von einem Nerd-Spielzeug hin zum allgegenwärtigen Medium waren und sind vor allem alle Entwicklungen im Bereich Home Entertainment, Gadgets, Konsolen und mehr zu einem Steckenpferd geworden, über das ich immer wieder gerne schreibe. Es ist faszinierend, wie Themen wie beispielsweise das Musik-Streaming von kleinen Start-up-Buden über die Jahre hinweg zu Multimillionen-Dollar-Unternehmen wurden und mehr und mehr zum Mainstream werden. Ich finde es nach wie vor spannend, wie sich die Welt der IT und der Unterhaltungselektronik entwickelt und freue mich schon auf die kommenden Jahre. Mein aktuelles Aufgabengebiet als Vice President Portalmanagement und Analytics umfasst die komplette Steuerung des Content- und Portal- Managements für alle Websites von IDG Deutschland (pcwelt.de, macwelt.de, computerwoche.de, cio.de und channelpartner.de). Mein Team und ich kümmern uns um die Optimierung und Ausspielung der Online-Inhalte, die Steuerung der Homepages und Newsletter, die Weiterentwicklung der Web-Seiten, SEO sowie  Content- und Traffic-Analysen.

Fazit & Kritik

Das Wireless DJ Music System hat eigentlich alles, was man sich beim Vorgänger gewünscht hat: Ein schickes Design, ein Display und die Möglichkeit, Playlisten zu erstellen. Im Test offenbarte das System aber einige Macken und Unausgereiftheiten, die für ein 249 Euro (UVP) teures Gerät nicht akzeptabel sind.

In erster Linie stören die kurzen Sound-Aussetzer, die auch schon beim Vorgängermodell bemängelt wurden. Mag dies bei einer Party mit lauten Hintergrundgeräuschen eventuell kaum auffallen, stören sie in einer ruhigen Situation auf dem Sofa schon gewaltig. Dabei dauern die Aussetzer immer nur wenige Sekunden, währenddessen mal Sound und mal nichts zu hören ist. Die Aussetzer waren auch nicht reproduzierbar und traten in unterschiedlicher Häufigkeit auf.

Zweitens kam es mehrmals zu Komplettabstürzen der Steuereinheit, die nur mit einem Neustart des PCs behoben werden konnte.

Drittens ist die Benutzerführung vor allem bei der Titelauswahl stark verbesserungswürdig. Ein solches System macht im Grunde nur dann Sinn, wenn Sie viele oder gar alle Ihre Musiktitel auf dem PC gespeichert haben. In unserem Fall sind dies ein paar tausend Stück von hunderten Interpreten. Wenn Sie nun die Menüliste zur Auswahl eines Interpreten über das Steuerelement öffnen und beispielsweise nach "ZZ Top" suchen, müssen Sie die komplette Liste nach unten scrollen - mit dem Drehrad eine langwierige Angelegenheit. Und suchen Sie danach nach "Status Quo", geht das Ganze von vorn los - nur die Harten wählen danach noch "Van Morrison"... Hier wäre es sinnvoller, über separate Buttons schneller scrollen zu können, oder bei der Auswahl von Interpreten oder Alben eine Maske vorzuschalten, bei der bereits nach Buchstaben eingegrenzt werden kann, etwa "A-F", "G-K", und so weiter.

Viertens gibt es zwar weitere Receiver zum Preis von 99 Euro, die Sie dann an Ihre Anlage im Schlafzimmer oder Kinderzimmer anschließen können, die parallele Übertragung von zwei unterschiedlichen Titeln in die jeweiligen Zimmer ist aber nicht möglich.

Auf der Habenseite verbucht das System die einfache Installation, die - wenn keine Aussetzer auftreten - saubere Übertragung der Titel, das Display, das Design und die DJ-Funktion.

Wären die Negativpunkte nicht aufgetreten, könnte man durchaus von einem nahezu perfekten System sprechen, das zudem - wer darauf steht - einen äußerst hohen "Coolness"-Faktor besitzt. So aber handelt es sich um ein zwar gutes, aber mit einigen Mängeln behaftetes Gerät. Das Wireless DJ Music System ist im Handel erhältlich, der Straßenpreis liegt bei rund 170 Euro.

(pc-welt/bb)

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