Promarkt ohne klares Konzept in Deutschland

11.10.2001

Hauen und Stechen bei den Elektrofachmärkten: Die Kingfisher-Tochter Promarkt, seit 1998 in Besitz der Briten, sei auf Schlingerkurs, berichtet das Düsseldorfer "Handelsbaltt". Allein im ersten Halbjahr 2001 sollen sich die Verluste der Kette auf 72 Millionen Mark summiert haben, im vergangenen Jahr waren es bereits 64 Millionen Mark. Kingfisher-Chef Geoffrey Mulcahy will jetzt durchgreifen und mit der Schließung einiger unprofitabler Standorte für die derzeit 193 deutschen Promärkte die Wende einläuten.

Branchenexperten, so das Wirtschaftsblatt, schätzen Mulcahys Aussichten auf Erfolg im preisaggressiven deutschen Markt nicht besonders gut ein. Die Position der Metro-Tochter Media-Markt-Saturn sei in dem Segment der Consu-mer-Electronic-Stores übermächtig (siehe Grafik).

Auch die Deutsche Bank äußert sich dazu kritisch: Promarkt fehle in Deutschland die kritische Größe und das Ladennetz habe großen Investitionsbedarf. Als Nachteil sieht die Deutsche Bank außerdem, dass Kingfisher den Markennamen "Promarkt" nicht allein kontrolliert. Die Kölner Rewe-Gruppe betreibt ihre 43 Märkte unter diesem Namen. Das ist ein Relikt aus der Zeit, als Rewe und Wegert noch in der Pro Markt Holding zusammenarbeiteten. Die Kooperation wurde Ende 1997 gelöst. Insgesamt stuft die Deutsche Bank das Geschäft von Promarkt als "sehr schwach" ein. Laut "Handelsblatt" fehle der Kette im preisaggressiven deutschen Markt das richtige Konzept. Nach Informationen des Wirtschaftsblattes soll Ende Oktober ein deutscher Geschäftsführer bei Promarkt die Verantwortung übernehmen und das Unternehmen wieder auf Kurs bringen. (ch)

www.promarkt.de

Zur Startseite