Für den stationären Fachhandel

Rabattmarken auf dem Smartphone

17.10.2011
Im stationären Fachhandel sind Rabattmarken bereits gut eingeführt, aber es gibt auch Pendants in Online-Shops wie André Reif erläutert.

Im stationären Fachhandel sind Rabattmarken als Papierschnippsel gut eingeführt, es gibt auch deren Pendants auf Smartphones, wie André Reif erläutert.

Für potentielle Kunden ist der Umgang mit papiernen Rabattmarke oft sehr mühsam: den Coupon aus der Werbebeilage abtrennen, nicht versehentlich unter anderen Prospekten verkramen, sondern sicher verstauen. Dann an das Papierchen denken, wenn man das nächste Mal zufällig am entsprechenden Geschäft vorbeikommt. Den mittlerweile zerfledderten Coupon wieder herauskramen, nur um dann festzustellen, dass das Angebot abgelaufen ist. Ärgerlich.

So verwundert es nicht, dass nur 0,5 Prozent der verteilten Rabattmarken tatsächlich eingelöst werden. Doch ein "Streuverlust" von 99,5 Prozent muss nicht sein. Bei Marketing-Aktionen mit dem so genannten "Mobile Couponing" (MC)-Verfahren, bei denen Coupons über Handys und Smartphones verteilt werden. kann die Einlösequote auf über 30 Prozent steigen.

Wie werden diese Quoten erreicht? Das Stichwort lautet Convenience. Mobile Couponing ist im höchsten Maße praxistauglich. Fast jeder Endverbraucher hat mittlerweile ein Handy oder Smartphone und die meisten verfügen über ausreichend Kenntnisse im Umgang mit ihren mobilen Endgeräten, um sich Coupons via SMS oder über eine App herunterzuladen - Mobile Coupons sind also nicht mehr nur etwas für IT-Freaks.

Anstatt einen Stapel von Papiergutscheinen oder Bonuskarten mit sich herumzutragen, genügt ein Gerät, das sowieso immer dabei ist. Digitale Coupons sind Platz sparend, haltbar und zudem immer aktuell, da sie prinzipiell nur innerhalb des Einlöse-Zeitraums zur Verfügung stehen - zumindest wenn sich die Couponing-Kampagne nach Zeitraum und Anzahl der Coupons flexibel beschränken lässt.

Der Autor

André Reif ist Geschäftsführer der MyMobai GmbH in Leipzig

Checkliste Mobile Couponing

  • Basiswissen 1: Interessenten müssen ihre Zielgruppen und Produkte kennen, um die beste Coupon-Art auswählen zu können.


  • Basiswissen 2: Man muss die technischen Voraussetzungen der an der Couponing-Aktion beteiligten Filialen kennen (Scanner, Kassencodes, Kassensoftware).

  • Schwerpunktsetzung: sollen Neukunden generiert, Artikel abverkauft oder auf Produkte und auf Services viral aufmerksam gemacht werden?

  • Materialien: Für den Coupon werden Produktbilder und eine -beschreibung benötigt.

  • Umfang: Es muss geklärt werden, ab wann, in welchem Umfang und wie lange die Couponing-Kampagne laufen soll.

  • Verbreitung: Reichweiten und Distributionskanäle müssen festgelegt werden (SMS, Apps, evtl. zusätzlich Websiten).

  • Zeit: Für diesen Planungsprozess sollten ein paar Tage veranschlagt werden, für die Gestaltung der Coupons und das Einstellen ein paar Minuten.

Hier ist es außerdem entscheidend, dass Couponing-Anbieter für eine Anbindung an unterschiedliche Handy- und Smartphone-Betriebssysteme sorgen. Nur Android oder iOS zu unterstützen, grenzt potenzielle Konsumenten aus. Werden alle Plattformen bedient, lässt sich die Zielgruppe hingegen deutlich ausdehnen. Eine weitere Voraussetzung für effektives Couponing ist es, den Verbraucher eigenverantwortlich über das für ihn passende Coupon-Angebot entscheiden zu lassen oder ihm bevorzugt diejenigen Coupons anzubieten, die direkt in seinem räumlichen Umfeld eingelöst werden können.

"Location Based Service" heißt das Zauberwort, die Nutzung von Geodaten macht es möglich. Kein überquellender Briefkasten und kein zugespammtes E-Mail-Postfach mehr, sondern zielgerichtetes Marketing. Können datenschutzkonform Nutzungsdaten über den Rückkanal - also vom Endgerät zum Couponing-Anbieter - bereitgestellt und weiterverarbeitet werden, steigt die Genauigkeit noch mehr. So lassen sich Coupons speziell für eine bestimmte Zielgruppe bereitstellen. Außerdem kann man auch Interessenten - diejenigen, die sich den Coupon angeschaut aber nicht eingelöst haben - von tatsächlichen Käufern, die den Coupon eingelöst haben, unterscheiden. Durch das verbesserte Targeting sind Streuverluste viel geringer.

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