Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln

10.12.2000

Unter der Leitung von Norbert Posch, Direktor und Prokurist in Personalunion, brachte Samsung 1991 die ersten Desktop- und Notebook-Modelle auf den deutschen Markt. In Korea ist Samsung seit langem mit einem Marktanteil von mehr als 60 Prozent der Marktführer. Deshalb erwartete die Führungsriege in Seoul auch viele verkaufte Einheiten zum hohen Preis, und das quasi von Beginn an. Doch in Europa ticken die Uhren anders.

Schon Ende 1992 waren beide Produktgruppen schmählich vom Markt verschwunden. Wichtigs-ter Verweigerungsgrund: Klassenprimus Compaq bot gleiche Leistung zum günstigeren Preis an. Und Deutschland hatte - trotz gegenteiliger Meinung der erfolgsverwöhnten Asiaten - eben nicht auf Samsung-Produkte gewartet.

Vier Jahre später im November 1996 startete die deutsche Dependance des asiatischen Mischkonzerns im Frankfurter Kempinski-Hotel den zweiten Versuch, dieses Mal unter der Führung von Olaf Lietzau. Die damals aktuelle Notebook-Familie Sens und Sens Pro 500 wurde wiederum in direkter Konkurrenz zu Compaq und Toshiba positioniert.

Aber auch dieser Versuch scheiterte, pikanterweise dieses Mal wegen zu viel Erfolg. Samsung hatte nämlich gerade für drei Millionen Mark den angeschlagenen irischen Notebook-Hersteller AST gekauft. Nun war die eigene Serie erfolgreicher als die teuer eingekaufte. Die Koreaner wollten aber ihre Investition schützen. Aus dem Headquarter kam deshalb bereits nach einem halben Jahr die Direktive, alle Aktivitäten, einschließlich Support, rund um die Sens-Serie einzustellen. Der Fachhandel fühlte sich zum zweiten Mal von Samsung veräppelt, und die deutsche Tochtergesellschaft musste schwer unter dem Ruf der Unzuverlässigkeit leiden. 1998 sagte sich deshalb Lietzau in einer leidenschaftlichen Rede von jeglichen Versuchen, nochmals Notebooks anzubieten, los. Doch nun ist wieder alles anders. Ab dem 1. Januar 2001 startet der dritte Akt der Samsung-Notebook-Saga. (go)

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