Russisches Roulette im Internet

11.10.2001

Einkaufen im Internet ist nichts für schwache Nerven - zu diesem Ergebnis kommt Consumers International, der Welt-Dachverband der Verbraucherschützer, nach einer Studie zum Online-Shopping.

Teams aus 14 Ländern hatten mehr als 400 Websites getestet, kauften per Mausklick Waren und Dienstleistungen im In- und Ausland ein - und machten dabei schlechte Erfahrungen. Beim Internet-Shopping bewege man sich wie in einem Minenfeld, warnen die Verbraucherschützer. Trotz internationaler Richtlinien und EU-Direktiven gebe es in der Praxis noch immer riesige Probleme. Beispiele: Diverse Bestellungen wurden bestätigt, obwohl die Waren nicht vorrätig waren, sechs Prozent der georderten Produkte kamen nie an, ein Drittel davon wurde den Testern trotzdem berechnet.

Die Lieferzeiten waren nicht so übel, im Schnitt kamen die vorweihnachtlichen Pakete nach zehn Tagen an, einige Bücher allerdings erst an Ostern. Nach Erhalt schickten die Verbraucherschützer alle Waren wieder zurück und erlebten weitere Überraschungen. Bei einem von zehn Produkten sahen sie ihr Geld nie wieder, bei den meisten anderen zurückgeschickten Waren dauerte es Monate, bis den Käufern die Zahlung zurückerstattet wurde. Umrechnungskurse, Zahlungsbedingungen, extra Liefergebühren, zusätzliche Steuern - "Online-Käufer müssen auf Überraschungen gefasst sein", warnt Consumers International. (mf)

www.consumersinternational.org

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