LCD-Zenit überschritten

Samsung und Sony streichen Kapital bei gemeinsamer Panel-Tochter

27.04.2011

"Die Entscheidung spiegelt die schrumpfende Nachfrage (nach Panels) von Sony nach dem verheerenden Erdbeben in Japan vom letzten Monat wider sowie den allgemeinen Shift zu OLED-Displays in der Branche", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Kim Sung-in, Analyst bei Kiwoom Securities.

Ihm zufolge hatte Sony bisher 1,2 bis 1,2 Millionen LCD-Panels von dem Gemeinschaftsunternehmen bezogen, doch nach dem Beben benötige der japanische Elektronikkonzern nicht mehr so viele Panels, ein Trend, der sich durch die gesamte Industrie ziehe, so Kim. Er tippt, dass Samsung und Sony gemeinsam die OLED- bzw. AMOLED-Produktion forcieren wollen.

Sony war 2008 der erste Hersteller, der einen marktfähigen OLED-Fernseher vorgestellt hat. Allerdings ist der XEL 1 nur 11 Zoll groß und kostet immer noch rund 3.000 Euro, geradezu ein Schnäppchen gegen die jüngst von dem japanischen Anbieter präsentierten Profi-OLED-Monitore, die rund das 10-fache kosten.

Sony ist von dem Erdbeben in Japan direkt betroffen und muss seitdem besonders auf die Kosten achten. Abgesehen davon haben sechs Analysten nach dem Erdbeben die Gewinnerwartungen für Sony im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März 2012 um durchschnittlich 19 Prozent gesenkt.

Auch bei Samsung ist nicht alles Gold, was glänzt, denn auch das LCD-Business des koreanischen Riesen wackelt. Am Freitag, werden Quartalszahlen erwartet, die wenig rosig aussehen.

Nach einem starken Cash-Flow im vergangenen Jahr soll das Beteiligungskapital bei S-LCD durch Streichen von 120 Millionen Anteilen um besagte 600 Milliarden Won auf 3,3 Billionen Won gekürzt werden.

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