Schnüfflel-Software liest Emails beim Empfänger mit

22.07.2004
"Wenn die Empfänger Ihre Nachricht lesen, werden Sie sofort informiert, wann genau sie geöffnet wurde, wie lange die E-Mail geöffnet geblieben ist und an welchem Ort sie angesehen wurde" - mit diesem Versprechen wirbt die US-Firma Rampell Software auf ihrer Web-Seite Didtheyreadit.com für ihre Schnüffeldienste.

"Wenn die Empfänger Ihre Nachricht lesen, werden Sie sofort informiert, wann genau sie geöffnet wurde, wie lange die E-Mail geöffnet geblieben ist und an welchem Ort sie angesehen wurde" - mit diesem Versprechen wirbt die US-Firma Rampell Software auf ihrer Web-Seite Didtheyreadit.com für ihre Schnüffeldienste.

Zwar sagt Firmengründer Alastair Rampell laut einem Bericht des Spiegels, er wolle nur dafür sorgen, dass Absender die Gew haben, ihre Emails würden gelesen, doch Datenschützer in den USA kritisieren, es handle sich bei diesem Dienst, der dem Unternehmen pro Nutzer 50 Dollar im Jahr bringen soll, um "heimliche überwachung", wie Marc Rotenberg, Chef der Netzbürgerrechtsvereinigung "Electronic Privacy Information Center", formulierte.

Das Prinzip des Dienstes geht so: Das abgeschickte Mail wird über einen Tracker-Server von Didtheyreadit verschickt. Dort wird das Mail mit einem unsichtbaren digitalen Bild versehen. öffnet der Empfänger das Mail, öffnet er automatisch auch das Bild und informiert so den Absender darüber, ob er das Mail gelesen hat.

Das wäre im Prinzip nichts anderes als die längst bekannte Outlook- oder Notes-Funktion, den Empfänger um die Bestätigung des Email-Empfangs zu bitten. Doch Didtheyreadit informiert den Empfänger nicht, sondern fragt heimlich die Information ab. Darüber hinaus versucht der Dienst, den Ort und die Dauer des Lesens auszuspionieren.

übrigens lässt sich das Programm mittels Deaktivierung der Mail-Empfangsoption "automatische Anzeige von Grafikdateien" ausknipsen. (wl)

Zur Startseite