Schöne neue Welt

02.10.2000

Nach langem Hickhack haben sich die Hersteller endlich auf einen gemeinsamen Standard zur Vernetzung mobiler Geräte geeinigt. Wer schon einmal seinen Organizer per Irda-Schnittstelle mit dem PC verbunden hat, um den Datenbestand abzugleichen, wird die neue Technik zu schätzen wissen. Bei Irda mussten die Geräte Sichtkontakt haben und durften während des Transfers auch nur minimal bewegt werden. Außerdem stieg der Stromverbrauch des Organizers während der Übertragung ins Unermessliche.

Mit Bluetooth soll das alles der Vergangenheit angehören. Denn Bluetooth arbeitet mit Funk. Deshalb ist ein direkter Sichtkontakt zwischen beiden Geräten nicht mehr notwendig. Der Organizer oder das Notebook kann sogar in der Jacken- oder Aktentasche verbleiben. Intelligente Software vorausgesetzt, kann dieser Abgleich sogar vollautomatisch beim Betreten des Büros vorgenommen werden. Soweit die Theorie. Wie bei jeder neuen Technologie sind aber auch hier noch einige Kinderkrankheiten zu überwinden. Ob das alles in der Praxis so klappt, wie es die Hersteller anpreisen, bleibt abzuwarten. Einen Hinweis auf Sicherheitsaspekte verschweigen die Hersteller in den Meldungen zu Bluetooth ebenfalls. Und wer mag es schon, wenn Computer einfach Daten austauschen, ohne dass der Anwender darauf Ein-fluss hat. Ich jedenfalls bleibe zur Zeit noch bei meinem farb- und vollgrafikfähigen Notizbuch, das auch einen Sturz aus mehreren Metern Höhe ohne Schaden für die enthaltenen Notizen überstehen kann. Außerdem lässt sich jeder Zeit ein Zettel herausreißen, den ich meinem Gesprächspartner in die Hand drücken kann. Versuchen Sie das einmal mit Ihrem Organizer.

Hans-Jürgen Humbert

hhumbert@computerpartner.de

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