Der CP-Querschläger

Sicherheit am Computer – geht das überhaupt?

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Heutzutage lauert das Böse immer und überall. Deswegen bezweifelt unser "schreibender Fachhändler", dass es Sicherheit überhaupt gibt.

Zur Umfrage "Beim Thema Sicherheit am Computer bzw. im Internet ist mir zuletzt Folgendes aufgefallen" (--> siehe Umfrageergebnis) hat sich auch unser "schreibender Fachhändler", der "CP-Querschläger", seine Gedanken gemacht:

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"Heutzutage lauert das Böse immer und überall: im Handy, im Notebook, in der Mail, in den Downloads, im Browser."
"Heutzutage lauert das Böse immer und überall: im Handy, im Notebook, in der Mail, in den Downloads, im Browser."
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In der guten alten Zeit, als Betriebssysteme noch mit Disketten geladen wurden, bestand das größte Risiko für den Benutzer darin, sich einen neuen Satz Startdisketten besorgen zu müssen, wenn die Originalkopie von "Leisure Suite Larry" doch nicht so sauber war, wie es der Kollege beteuerte.

Heutzutage lauert das Böse immer und überall. Im Handy, im Notebook, in der Mail, in den Downloads, im Browser, sogar auf iPhone und iPad tummeln sich inzwischen finstere Trojaner, Malware und sonstige Ausgeburten destruktiver Programmiererhirne. Letztens hat sogar Norton den Download der neuen "Creative Suite" von Adobe kritisiert, denn mit dem "Suspicious.Cloud.7.F" sei ein Heuristikvirus im Gepäck. Egal ob oder ob nicht, Kollege Symantec hat die betroffenen DLLs vorsichtshalber gekillt.

Es bleibt zu hoffen, dass die Software noch einwandfrei funktioniert. Andererseits: Welches Programm tut das wirklich? Sicherheit ist also etwas Relatives, zumal in der IT. Vertraue ich nun den Aussagen von Adobe oder von Symantec?

So wie in diesem Beispiel füllen sich täglich die Ereignisprotokolle mit tatsächlich oder angeblich unbefugten Zugriffsversuchen und abgewehrten Angriffen. Letztendlich kann ich glauben, was da alles steht – muss ich aber nicht. Kaum eine Virensoftware erklärt, was sie da gefunden hat, worin das Risiko besteht oder ob es vielleicht doch falscher Alarm war und der Wächter sich geirrt hat.

Allerdings zeigt der Speedport-Fehler von Anfang Mai, wie leichtfertig die Hersteller von Hardware mit der Sicherheit ihrer Kunden umgehen. Laut BSI wurden in drei WLAN-Router-Modellen der Telekom identische WPS-PINs ab Werk voreingestellt. Somit waren Tür und Tor für Außenstehende geöffnet.

Hand aufs Herz – welcher Händler wusste davon? Wir haben gelernt, Dingen zu vertrauen, von denen wir nichts verstehen. Und nicht nur Angreifer nutzen dies aus – auch die Softwarehersteller.

Mein Fazit: Nein – es gibt keine Sicherheit! Weder am PC noch sonstwo. Deshalb sollte man sich noch mehr Gedanken über den Schutz seiner und fremder Daten machen.

Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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