Silicon Graphics stößt Alias ab

22.04.2004

Vor einem Jahr feierte der 3D-Software-Spezialist Alias seinen 20. Geburtstag. Doch der 1995 mit Konkurrent Wavefront fusionierte Softwerker hatten schon damals bei Workstation-Anbieter Silicon Graphics (SGI) einen schweren Stand: Letzterer brauchte Geld. Im Februar dieses Jahres erklärte SGI, es suche nach einem Käufer für Alias.

Jetzt ist dieser gefunden: Es handelt sich um den amerikanischen IT-Investor Accel-KKR. Er überweist SGI 57,5 Millionen Dollar in bar und erhält dafür ein Unternehmen, das mit seinem Programm "Maya" den Markt für professionelle 3D-Bildbearbeitung (Rendering und Animation) dominiert und im vergangenen Jahr 5,7 Millionen Dollar Gewinn bei 65 Millionen Dollar Umsatz machte.

SGI begründet den Verkauf mit "Konzentration auf das Kerngeschäft Hochgeschwindigkeitsrechner und Speichersysteme". Alias-Präsident Doug Walker meinte, der Kauf durch KKR habe seinem Unternehmen das notwendige Kapital verschafft, um weiterhin unabhängig agieren zu können.

KKR, das im Laufe von 27 Jahren mehr als 114 Milliarden Dollar in 110 Unternehmen investiert hat, wurde in Europa zuletzt durch den Kauf von Tenovis (ehemals Telenorma) bekannt. In der Regel übernimmt der US-Investor nur Branchenführer, die "so gut verdienen, dass KKR selbst bei Engpässen Geld aus dem Unternehmen abziehen kann", schrieb der Spiegel in einer Reportage über das Engagement von KKR bei Tenovis.

Wolfgang Leierseder

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