Bremsen lösen

So optimieren Sie Ihr WLAN-Tempo

07.07.2015
Von David Wolski

802.11g/n: einen optimalen Kanal einstellen

Damit sich Drahtlosnetzwerke nicht stören, sind die für WLAN verfügbaren Frequenzbereiche in Kanäle aufgeteilt – das 2,4-GHz-Band in der EU in 13 Kanäle. Aufgrund der Kanalbreite von 20-MHz bei 802.11.g/n überlappen sich die benachbarten Kanäle. Es kommt zu Interferenzen, also zu einer Überlagerung von Funkwellen, die das Signal beider Sender stören. Während die Situation im 5-GHz-Band (802.11n/ac) mit einer größeren Anzahl von sich nicht überlappenden Kanälen entspannter ist, bleibt die richtige Auswahl eines Kanals für das 2,4-GHz-Band einer der wichtigsten Optimierungsschritte. Sämtliche Netzwerke in Reichweite mit Kanal und Sendeleistung zeigt unter Windows die englischsprachige Software Inssider.

Optimale Kanalaufteilung im 2,4-GHz-Band: Die Kanalnummern 1, 6, 11 eignen sich für alle Geräte. 1, 7, 13 ist für Geräte nach der europäischen Norm geeignet (unten die Aufteilung bei Kanalbreiten von 40 MHz).
Optimale Kanalaufteilung im 2,4-GHz-Band: Die Kanalnummern 1, 6, 11 eignen sich für alle Geräte. 1, 7, 13 ist für Geräte nach der europäischen Norm geeignet (unten die Aufteilung bei Kanalbreiten von 40 MHz).

Es nützt allerdings nichts, einfach den nächsten freien Kanal zu wählen. Da die Funkkanäle eng nebeneinander liegen, sollten Sie zu fremden WLANs in Reichweite mindestens fünf Kanäle Abstand halten. Funkt also beispielsweise ein WLAN auf Kanal 1, sollte Ihr Router Kanal 6 benutzen, und wenn dieser belegt ist, Kanal 11. In Europa sind außerdem die Kanäle 1, 7 und 13 möglich, wobei auch in Deutschland vereinzelt WLAN-fähige Geräte im Handel erhältlich sind, die über Kanal 11 nicht hinauskommen. Das beste Tempo erreichen WLAN-Geräte nach dem 11n-Standard, wenn sie 40 MHz breite Funkkanäle benutzen. Dann erreicht etwa ein WLAN-Router, der zwei parallele Datenströme übertragen kann, ein theoretisches Maximaltempo von 300 Mbit/s. Wenn Sie diese Option aktivieren, belegt der Router den breiten Funkkanal. Optional kann bei 802.11n auch eine Bandbreite von 40 MHz genutzt werden, und in diesem Fall sollten es acht Kanäle Abstand sein.

In dicht bebauten Gegenden und mehrstöckigen Wohnhäusern ist eine solche Optimierung allerdings schlicht nicht möglich, weil sich zu viele WLANs auf dem Frequenzband drängeln. In diesem Fall sollten Sie das eigene WLAN auf den gleichen Kanal legen wie das nächste fremde WLAN mit dem stärksten Signal. Denn dann greift die Koordinationsfunktion „Distributed Coordination Function“ (DCF) moderner Router immer noch besser als bei überlappenden, interferierenden Kanälen. Im 5-GHz-Band (802.11a/n/ac) überlappen sich die Kanäle nicht, und Router müssen gemäß den Vorschriften in Deutschland mittels Dynamic Frequency Selection (DFS) selbst einen freien Kanal suchen. In diesem Band können mehrere WLANs problemlos auch 40-MHz-Kanäle nebeneinander nutzen.

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