Strafanzeige wegen Verdachts der Untreue

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Arques

08.07.2010
Der anhaltende Streit zwischen Siemens und der Beteiligungsgesellschaft Arques Industries um den gemeinsamen Telefonhersteller Gigaset wird deutlich schärfer.

Der anhaltende Streit zwischen Siemens und der Beteiligungsgesellschaft Arques Industries um den gemeinsamen Telefonhersteller Gigaset wird deutlich schärfer. Aufgrund einer Strafanzeige von Siemens hat am Mittwoch die Münchner Staatsanwaltschaft die Firmenräume von Arques durchsucht, wie eine Sprecherin der Strafverfolger bestätigte.

Eine Siemens-Sprecherin erklärte, dass der DAX-Konzern Strafanzeige wegen des Verdachts der Untreue gegen den früheren Gigaset-Geschäftsführer Michael Hütten gestellt hat, der weiterhin als Vorstand bei Arques fungiert. Auch Hans Gisbert Ulmke, Vorstandsvorsitzender von Arques, bestätigte die Untersuchung der Staatsanwaltschaft. Arques halte aber weiterhin an Hütten fest: "Selbstverständlich bleibt er bei Arques", so Ulmke.

Arques und Siemens liegen wegen der gemeinsamen Beteiligung Gigaset seit Längerem im Clinch. Im Streit um den Telefonhersteller hatte Siemens im April abermals vor einem Schiedsgericht gegen den Mehrheitseigner Arques geklagt. Die frühere Gigaset-Mutter will verhindern, dass Arques mittels einer Call-Option auch noch die restlichen Gigaset-Anteile zum Schnäppchenpreis von 5.000 EUR übernimmt. An Gigaset hält Arques rund 80%, Siemens die restlichen 20%.

Siemens reagiert mit der Strafanzeige darauf, dass Hütten in seiner Funktion als Gigaset-Geschäftsführer eine vereinbarte Zahlung von 19,6 Millionen Euro von Arques an Gigaset unterbunden hat. "Das Zahlungsversprechen belief sich ursprünglich auf 19,6 Millionen Euro, hat sich aber aus unserer Sicht aufgrund des Verkaufs des Breitband-Geschäfts auf 6,6 Millionen Euro reduziert", so Ulmke. Siemens bestreite dies allerdings. Von der Strafanzeige sei er überrascht, weil das Zahlungsversprechen bereits Gegenstand des laufenden Schiedsverfahrens sei.

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