Standpunkt

23.09.1999

MÜNCHEN: Vom Eintritt Iomegas in das CD-RW-Geschäft hatten sich Distributoren und Händler einiges erhofft. Der Markenname ist sowohl im Consumer- als auch im professionellen Umfeld wohlbekannt. Der Name Zip CD wird zwar konträr diskutiert, paßt aber insgesamt ganz gut. Unverständnis und Kopfschütteln rufen dagegen die Preisgestaltung und Ausstattung für das Zip CD 650 hervor. Irgendwie hatten alle erwartet, daß Iomega aggressiv in den Handel gehen würde. Statt dessen agiert das Unternehmen nahezu völlig am Markt vorbei. Zu teuer und kein RW-Medium im Lieferumfang, lautet die Kritik. Für die Light-Version von Photoshop interessiert sich niemand. Kritiker werfen sogar die Frage auf, wie Iomega überhaupt in Zukunft bestehen will. Bei Zip hätte man an den Medien verdient, bei CD-RW müßte das Unternehmen an den Laufwerken verdienen. Hierfür müßten aber enorme Volumen bewegt werden. Das Geschäft mit Zip stagniert. In der Distribution spricht man zwar von einem stabilen Absatz, doch mittelfristig muß mit einem weiteren Schwund gerechnet werden. Jaz ist nur ein Nischenmarkt, und in der Branche wird offen darüber gemunkelt, ob Iomega diesen Bereich nicht abstoßen will. Mit Clik hat das Unternehmen ein interessantes Produkt in der Hinterhand, doch bis dato hat sich keiner gefunden, der die Minidisk in seine Produkte integrieren will. In den jeweiligen Bereichen mußte sich Iomega keiner großen Konkurrenz erwehren. Im CD-RW-Markt ist das jedoch anders. Bisher scheint sich das Unternehmen nur an HP zu orientieren und etablierte Mitbewerber wie Ricoh, Traxdata oder Mitsumi zu ignorieren. Für den Kunden zählen weder Markennamen noch Gimmicks, sondern nur Preis und Performance.Karl Fröhlich

KarlFroehlich@compuserve.com

Zur Startseite